Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen dürfen mit einer Erhöhung der Hilfen für die Schadensbewältigung in ihren Beständen rechnen. Wie das Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf mitteilte, soll eine überarbeitete Förderrichtlinie zur Bewältigung von Extremwetterfolgen im nordrhein-westfälischen Privat- und Kommunalwald nach Abschluss der Verbändebeteiligung im Juni veröffentlicht werden.
Neu aufgenommen würden zusätzliche Förderangebote für die Wiederbewaldung sowie für eine bestands- und bodenschonende Räumung von Schadflächen. Gleichzeitig sollten mit der Förderung positive Auswirkungen für die Artenvielfalt und den Klimaschutz einhergehen.
In diesem Jahr werden von der Landesregierung nach Angaben des Ressorts für die Förderung über die Extremwetterrichtlinie rund 21 Mio Euro etwa für die Borkenkäferbekämpfung bereitgestellt. Daneben stehen im Rahmen der regulären Forstförderung 5,2 Mio Euro zur Verfügung.
Nicht auf Rücken des Wildes
Der Wald war vergangene Woche auch Thema eines Gesprächs zwischen den Präsidenten des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Dr. Volker Böhning, und des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), Georg Schirmbeck.
Wie Schirmbeck im Anschluss hervorhob, stehen Waldbesitzende, Forstleute und Jäger in der gemeinsamen Verantwortung, die Wälder und den Wildbestand aktiv so zu bewirtschaften, dass die Ökosystemleistungen weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung stünden. Die Novelle des Bundesjagdgesetzes biete jetzt eine große Chance für den Wald, die jagdgesetzlichen Regelungen vor dem Hintergrund des Klimawandels den sich rasch ändernden Bedingungen anzupassen.
„Es geht nicht darum, den notwendigen Waldumbau auf dem Rücken des Wildes auszutragen“, unterstrich Schirmbeck. Das Wild sei Teil des Ökosystems Wald. Allerdings könnten Mischwälder als probate Antwort auf den Klimawandel nur gelingen, wenn die Höhe der Schalenwildbestände das zulasse. Die Jäger seien deshalb wichtige Partner bei der Anpassung der Wälder an den Klimawandel.
Beide Präsidenten haben laut Angaben des DFWR vereinbart, eine Arbeitsgruppe aus Waldbesitzenden, Forstleuten und Jägern zu bilden, um eine Zukunftsperspektive Wald und Wild zu entwickeln.
Vermüllung im Wald
In Brandenburg war erneut die Vermüllung des Waldes Thema. Nachdem bereits in der Woche zuvor das Landwirtschaftsministerium in Potsdam berichtet hatte, dass 2019 insgesamt 6.500 m3 Müll zum Teil giftiger Müll in mühevoller Arbeit aus dem Wald habe herausgeräumt werden müssen, äußerte jetzt der Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) sein Unverständnis über die Müllentsorgung im Wald. Mit diesem Verhalten werde „die besondere Bedeutung unserer Wälder mit Füßen getreten“. Auf Waldbrände als weitere Gefahr für die heimischen Bestände machte Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel in der zurückliegenden Woche aufmerksam.