Wie der Hochschule in der vergangenen Woche berichtete, untersuchten die Wissenschaftler den oberirdischen Pflanzenaufwuchs, die Futterqualität sowie die Futteraufnahme von Rothirschen in je einem unter Naturschutz stehenden Heide- und GrünlandLebensraum. Dabei habe sich herausgestellt, dass der Anteil des von wildlebenden Rothirschen gefressenen Pflanzenaufwuchses in einer vergleichbaren Größenordnung wie bei einer extensiven Nutztierbeweidung liegen könne. Zugleich sei die Futteraufnahme der Hirsche im Frühjahr auf dem Grünland am höchsten gewesen, während im Winter die Heiden am intensivsten beweidet worden seien.
Heide und Grünland von Rothirschen profitierten
Diese verschiedenen Muster passen den Forschern zufolge gut mit den unterschiedlichen Beweidungsansprüchen der Vegetationsgesellschaften in Grünland und Heide zusammen und tragen dazu bei, dass beide Lebensraumtypen von den Rothirschen profitierten. „Unsere Ergebnisse könnten einen Anstoß dazu geben, das Wildtiermanagement insbesondere in großen Naturschutzflächen so anzupassen, dass es Rothirschen ermöglicht wird, offene Landschaften ganztägig zur Nahrungssuche zu nutzen“, erklärte die Erstautorin der Studie, Friederike Riesch. Ihre Studie führten die Wissenschaftler über einen Zeitraum von drei Jahren auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern durch. Die Rothirsche werden dort auf den nicht bewaldeten Flächen nur wenige Tage im Jahr bejagt und nutzen diese daher ganztägig zur Futteraufnahme. Die Forschung wurde durch die Landwirtschaftliche Rentenbank gefördert und von der Bundesforstverwaltung unterstützt.