Seine Forderung nach finanzieller Unterstützung der Kleinwaldbesitzer hat der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), Georg Schirmbeck, bekräftigt. In Berlin sprach sich der frühere Bundestagsabgeordnete erneut für eine finanzielle Entlastung bei den Berufsgenossenschaftsbeiträgen aus.
Für den Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW), Hans von der Goltz, kommt bei den bisherigen Maßnahmen zur Krisenbewältigung im Wald die Vorsorge zu kurz. Er sprach sich dafür aus, der Naturverjüngung ausreichend Raum zu lassen, da diese Flächen resistenter seien als bepflanzte Waldflächen. „Die Zukunft liegt im Mischwald“, betonte der ANW-Vorsitzende. Er plädierte dafür, bei der Wiederaufforstung „auf untergeordneten Flächenanteilen“ auch nicht heimische Baumarten zuzulassen.
Die geschäftsführende Direktorin des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF), Prof. Ute Seeling, mahnte eine Stärkung der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse an. Zudem forderte die KWF-Direktorin eine flächendeckende Netzabdeckung im Wald. Anderenfalls, so Seeling, bleibe „Forstwirtschaft 4.0“ Theorie.
Versachlichung der Diskussion
Nach dem Eindruck von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat sich die Diskussion um die Zukunft des Waldes zumindest ein Stück weit gewandelt. Sei der Wald früher vornehmlich „ein Tummelfeld für große Ideologien“ gewesen, hätten nicht zuletzt die katastrophalen Folgen der Trockenheit zu einer Versachlichung beigetragen. So werde anerkannt, dass der Waldumbau „seit langem und kontinuierlich“ im Gange sei.
Für die Wiederaufforstung gebe es keine pauschalen Rezepte. Im Mittelpunkt müsse die Verwendung standortgerechter Baumarten stehen. „Mein Ziel sind klimaangepasste, nachhaltige Mischwälder“, betonte die Ministerin. Sie bekannte sich ebenso wie der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus und dessen Stellvertreterin Gitta Connemann zu einer Nutzung des Waldes. Auch für CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt ist klar, „der Wirtschafts-, Erholungs- und Klimafaktor Wald sind keine Gegensätze“.