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Schutz der Wölfe lockern: Niedersachsens Umweltminister Meyer bremst

Die Wolfspolitik in Niedersachsen scheint sich innerhalb kürzester Zeit um 180 Grad zu drehen und besteht in Zukunft nur noch aus beschwichtigenden Gesprächsrunden für die Tierhalter, beklagen Bauern.

Lesezeit: 3 Minuten

Beim Thema Wolf gab es zuletzt Bewegung. Nachdem das EU-Parlament eine Lockerung des Wolfschutzes empfohlen hatte, sagte die EU-Kommission zu, dieses prüfen zu wollen. Deutschland stellte dagegen klar, auch bei einer EU-Lockerung am strengen Wolfschutz festzuhalten.

"Jetzt kommt endlich Bewegung in die Wolfspolitik und unsere Weidetierhalter können etwas Hoffnung schöpfen“, freut sich Jörn Ehlers, Vize-Präsident des Landvolks Niedersachsen und Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement. Er wünscht sich eine neue europäische Wolfsstrategie. Mit Bedauern nimmt Ehlers allerdings die Kehrtwende des Landes Niedersachsen zur Kenntnis. Umweltminister Christian Meyer (Grüne) hat nämlich eine andere Sicht auf den Wolf als sein Vorgänger Olaf Lies (SPD).

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Bauernverband wird Kehrtwende beim Wolf nicht hinnehmen!

Meyer torpediert laut Ehlers mit seinem neuen Erlass zur Veröffentlichung der Entnahmen nun die bisherige Umweltpolitik der SPD. Das stehe in völligem Widerspruch zur bisherigen Wolfspolitik und verärgere Niedersachsens Weidetierhalter.

So habe Meyer die Beschwerde, die von Olaf Lies auf den Weg gebracht wurde, gegen ein Urteil des Oldenburger Verwaltungsgerichts zurückgezogen. „Die Wolfspolitik in Niedersachsen scheint sich innerhalb kürzester Zeit um 180 Grad zu drehen und besteht in Zukunft nur noch aus beschwichtigenden Gesprächsrunden für die Tierhalter. Umweltminister Meyer legt sich selbst Steine in den Weg, um in Zukunft Gründe für seine Untätigkeit im Wolfsmanagement zu haben“, stellt Jörn Ehlers enttäuscht fest.

Der Bauernverband werde sich nicht mit den angekündigten Dialogrunden zum Thema Wolf abspeisen lassen, wenn daraus nicht in kürzester Zeit Aktivitäten entstehen, kündigte der Landwirt an. Den Weidetierhaltern laufe die Zeit davon, und die Problemlage sei ausdiskutiert!

Von der Leyen´s Pony wohl ausschlaggebend

Amüsiert nimmt der Berufsstand zur Kenntnis, dass die EU-Kommission recht überraschend beim Wolf umdenkt. „Es musste anscheinend erst das Pony von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen – wie nun bestätigt – vom Wolf gerissen werden, bevor die EU-Politik endlich aktiv wird. Der Schritt, dass die EU-Kommission den aktuellen Schutzstatus des Wolfes prüfen will, ist längst überfällig“, führt Ehlers aus.

Es gelte aufzuzeigen, dass der in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) als „streng zu schützende Tierart von gemeinschaftlichem Interesse“ gelistete Wolf dank der Schutzmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte nicht mehr vom Aussterben bedroht ist. Dazu fordert das Parlament ein grenzüberschreitendes Monitoring. Für eine Änderung der FFH-Richtlinie bedarf es der Zustimmung aller 27 EU-Staaten, zuständig dafür sind die Umweltminister.

„Mit Meyers Kurswechsel sollen artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen zur rechtmäßigen Entnahme von sogenannten Problemwölfen nun eine Woche vor ihrem Erlass öffentlich einsehbar sein. Niedersachsens Umweltminister macht faktisch eine Entnahme so bürokratisch und schwer, dass sie nicht vernünftig durchzuführen ist“, erklärt Ehlers.

Ehlers befürchtet, dass die Jägerschaft unter solchen Umständen eine Mitwirkung an angeordneten Entnahmen ablehnen wird, da die Sicherheit der beteiligten Jäger und Tierhalter gegenüber den radikalen Wolfsfans nicht gewährleistet sein wird. „Das karikiert die bisherige Wolfspolitik. Ich hoffe, dass Ministerpräsident Weil zu seinem Wort steht, die Landwirtschaft zu unterstützen. Dazu gehört in Niedersachsen auch die Weidetierhaltung. Aber durch Meyers Erlass werden weitere Weidetierhalter aufgeben“, vermutet Ehlers und hofft hier auf ein Eingreifen des Ministerpräsidenten.

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