Schweden lädt dieses Jahr wieder zur Braunbärjagd, genannt Brunbjörnsjakt. Diesmal sind 486 Tiere freigegeben. Das sind 20 % der Population in dem Land, berichten Medien. So soll die Bärenanzahl auf unter 2.000 Exemplare gesenkt werden.
Was viele Jäger erfreut, entsetzt Naturschützer. Sie sehen die jahrzehntelangen Schutzbemühungen zunichte gemacht und werfen der Regierung vor, dem Druck der Jagdverbände nachgegeben zu haben. Diese fordern eine Reduzierung der Bärenpopulation, um Konflikte mit der Landwirtschaft zu minimieren, heißt es.
Die EU-Habitatrichtlinie erlaubt das Töten der Bären unter sehr strengen Bedingungen. Jungtiere und Bärenmütter dürfen grundsätzlich nicht erlegt werden. Schweden muss daher seine hohen Jagdquoten mit den europäischen Vorschriften in Einklang bringen.
Problematisch könnte dabei in Zukunft werden, dass die Bärenpopulation in Europa sinkt und es auch gar keine Zusammenstöße bzw. Vorfälle mit Menschen in Schweden gab. Die Tiere würden aus Sicht der Gegner vor allem deshalb gejagt, weil sie mit den Jägern selbst um Elche und Rentiere konkurrieren. Zudem sei das Erlegen von Braunbären zur Trophäenjagd geworden. Auch andere Umweltorganisationen kritisieren, die aktuellen Zahlen seien nicht mehr als Naturschutz zu erklären.
Für dieses Jahr ist die Freigabe aber durch und lockt Jäger auch aus Nachbarländern wie Norwegen, Dänemark und Finnland an.