Die Umweltministerkonferenz (UMK) sieht in den Leitlinien des Bundesumweltministeriums zur Wiederbewaldung in Deutschland einen wichtigen Beitrag bei den anstehenden Beratungen zur Anpassung des Förderbereichs Forsten im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK).
In den Leitlinien würden naturnahe Mischwälder mit einheimischen Baumarten als Hauptziel des angestrebten Waldumbaus in Deutschland empfohlen, heißt es im Beschluss der UK. An vielen Orten in Deutschland werde ein entsprechender Waldumbau bereits seit vielen Jahren betrieben.
Indes wurde anlässlich der UMK-Gespräche zum Wald aus den Reihen der Politik und des Jagdwesens auch heftige Kritik an den Leitlinien zur Wiederbewaldung laut. Im Fokus stand dabei die Vorgabe des Bundesumweltministeriums, die Jagd an den Bedürfnissen des Waldes auszurichten und den Grundsatz „Wald vor Wild“ konsequent umzusetzen.
Der jagd- und forstpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Karlheinz Busen, wandte ein, dass durch den Verbiss durch Wildtiere nicht einmal ein Schaden entstehe, sondern das Wachstum der Wälder lediglich gehemmt werde. Die Umweltminister versuchten, Jäger und Förster zu spalten. Dagegen müssten sich beide Gruppen stellen. Wild und Wald seien untrennbar miteinander verbunden; Jäger und Förster müssten sich miteinander verständigen.
Auch der Deutsche Jagdverband (DJV) protestierte gegen die Pauschalforderung „Wald vor Wild“. Wildtiere seien nicht der Sündenbock einer verfehlten Forstpolitik, so der BJV. In den deutschen Wäldern dominierten immer noch die klimaanfälligen Arten Fichte und Kiefer. Außerdem sei zu bedenken, dass Wildtiere in das Ökosystem Wald gehörten. Pflanzenfresser wie Rehe und Hirsche hätten sogar einen positiven Effekt auf die Artenvielfalt.