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NRW

Waldbauern in Not: Wiederbewaldung durch Kalamitätsschäden kostenintensiv

Den Waldbauern in NRW geht es schlecht. Der WLV besuchte nun einen Betroeb im Sauerland, der 4 ha Wald verloren hat. Er versucht mit Douglasie, Küstentanne und Lärche eine Neuanpflanzung.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Verschwinden heimischer Wälder ist inzwischen vielerorts sichtbar. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren verzeichnen zahlreiche Waldbestände in Folge von Trockenheit und Naturereignissen erhebliche Schäden, die sich etwa durch den Befall des Borkenkäfers, Buchenschleimfluss als Wundreaktion des Baumes und Laubverlust zeigen.

Auf etwa 40.000 ha sind deshalb in Nordrhein-Westfalen Wiederbewaldungsmaßnahmen notwendig, um die sogenannten Kalamitätsschäden aufzufangen, berichtet der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV).

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Etwa zwei Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe in Westfalen-Lippe bewirtschaften eigene Waldflächen. Aufgrund des Überangebotes von Holz mit geringen Erlösen und der gestiegenen Kosten für Wiederbewaldungsmaßnahmen sehen sich die Waldbauern nun enormen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber.

„Die Wälder in Westfalen-Lippe werden durch die Waldbesitzer über Generationen hinweg nachhaltig bewirtschaftet. Sie bieten einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum", weiß WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. "Um den Wald nun langfristig zu schützen, sind unsere Waldbauern dringend auf Hilfen angewiesen, denn die finanziellen Lasten sind allein von den Betrieben nicht zu stemmen. Die Klimaschutzfunktion des Waldes geht uns alle an, man darf dieses Problem nicht Einzelwaldbesitzern überlassen“, so Beringmeier.

Praxisbeispiel: Betrieb Ahshoff aus Arnsberg

Im waldreichen Sauerland bewirtschaftet ein durchschnittlicher landwirtschaftlicher Betrieb 17 ha Wald – die Folgen von Stürmen, Trockenheit und Schädlingsbefall sind hier unübersehbar. Markus Ahshoff, Bullenmäster und Waldbauer aus Arnsberg, beklagt bisher den Verlust von rund 4 ha seiner Fichtenbaumbestände, die dem Borkenkäfer zum Opfer fielen. „Die Bäume sind 30 bis 100 Jahre alt. Nun bin ich durch die Kalamitätsschäden gezwungen, erneut einen Bestand aufzuforsten“, so Markus Ahshoff.

Durch die Anpflanzung mit Douglasie, Küstentanne und Lärche versucht der Arnsberger Waldbauer, seine Wälder möglichst klimastabil aufzuforsten. In Landschaftsschutz- und FFH-Gebieten ist vorgegeben, ertragsärmere Laubhölzer (zum Beispiel Eiche und Buche) anzupflanzen.

Kreisverband Hochsauerland spürt Klimawandel deutlich

„Der Wald hat einen hohen Stellenwert für unsere bäuerlichen Familienbetriebe. Flächen müssen nun über Generationen wieder aufgeforstet werden – verbunden mit enormen Kosten, die von den Familien zu stemmen sind,“ hebt Josef Schreiber, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hochsauerland, die besondere Bedeutung des Waldes für die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region hervor.

Bezogen auf die beanspruchte Fläche und die Zahl der Mitglieder stellt die Bezirksgruppe Hochsauerland die größte Anzahl an Waldbauern in NRW. Deren Vorsitzender Klaus Bauerdick macht deutlich: „In den vergangenen Jahren stellt der Klimawandel den Wald auf den Kopf. Für die Waldbesitzer ist dies eine schwere Belastung. Erhebliche Einbußen aufgrund des schlechten Absatzes wirken sich negativ auf die Einkommen aus. Gleichzeitig müssen die Betriebe in finanzielle Vorleistung gehen, um Anpflanzungen für folgende Generationen machen zu können“, sagt Klaus Bauerdick.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband und der Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen fordern deshalb die Bereitstellung von Landesmitteln, um Waldbesitzern langfristige Perspektiven zu bieten: „Die Waldbesitzer haben keine Mittel mehr, um die Wälder aufzuräumen. Wir hoffen, dass die neue Extremwetter-Richtlinie schnellstmöglich hilft, unsere Wälder zu klimastabilen Wäldern wieder aufzuforsten“, sagt Heidrun Buß-Schöne, Geschäftsführerin des Waldbauernverbandes Nordrhein-Westfalen e.V..

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