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Waldbauern zur Kasse bitten?

Waldbesitzer in NRW könnten wegen Streit um Rundholzvermarktung Rechnung bekommen

Die Waldbauern in NRW befürchten, dass das Land sie ins Kartellverfahren zur Rundholzvermarktung hineinziehen und mit einer so genannten Streitverkündung belasten will.

Lesezeit: 3 Minuten

Die privaten Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen sind in Sorge, ins Kartellverfahren zur Rundholzvermarktung des Landes Nordrhein-Westfalen „hineingezogen und womöglich irgendwann zur Kasse gebeten“ zu werden.

„Wir haben Anzeichen, dass das Land genau dies plant und uns mit einer so genannten Streitverkündung belasten will“, erklärte der Vorsitzende des Waldbauernverbandes NRW, Dr. Philipp Frhr. Heereman. Die Waldbauern würden sich klar gegen eine Streitverkündung positionieren. Eine solche „gegen uns darf es nicht geben“, betonte Heereman.

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Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen stellte indes klar, dass sie sich hinsichtlich dieser Angelegenheit „im Sinne der Waldbesitzer“ engagiere. Ein gutes Miteinander sei ihr wichtig. Daneben kündigte die CDU-Politikerin an, dass es im neuen Ministerium eine Abteilung für Forst- und Holzwirtschaft sowie Jagd geben und keine Abteilung hinten angestellt werde.

Hinsichtlich der im Koalitionsvertrag angekündigten Prüfung der direkten Förderung zeigte sie Verständnis bezüglich der Sorge um die Belastungen, die für die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse mit der Umstellung von der indirekten auf die direkte Förderung einhergehen. Hier wolle sie die Zusammenschlüsse unterstützen und die Förderung schlanker und einfacher machen.

In diesen Überarbeitungsprozess sollten die Stakeholder einbezogen werden. Allerdings könne die Unterstützung der Zusammenschlüsse rechtskonform nur über die direkte Förderung laufen, erklärte Gorißen. Ein Zurück in das alte System werde es nicht geben.

Holzerlös allein reicht nicht mehr

Prof. Pierre L. Ibisch von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE) Eberswalde mahnte, dass die bisherige gute fachliche Praxis in der Forstwirtschaft bei sich ändernden Klimabedingungen künftig eventuell nicht weiter passen werde.

Komplexe Ökosysteme ließen sich nicht vorhersagen. Darum brauche es einen kompetenten Umgang mit Nichtwissen. Er warb für einen neuen Blick auf die Waldbewirtschaftung, für eine „sozioökologische Waldbewirtschaftung“ und die Bereitstellung der Ökosystemdienstleistungen. Wichtig sei diesbezüglich eine Vergütung durch die Gesellschaft. Allerdings müssten noch viele Fragen dazu geklärt werden.

Auch der Präsident der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - Die Waldeigentümer“, Prof. Andreas Bitter, legte seine Sichtweisen für die Waldzukunft dar. Für ihn sind „Freiheit, mehr Vielfalt, weniger Gängelung“ zentral. Ein wirtschaftlicher Rahmen sei von Bedeutung, da ein Forstbetrieb allein durch den Holzerlös nicht mehr getragen werden könne.

Es sei notwendig, von Verwaltung und Politik einzufordern, dass die Agrarförderung weitergeführt und eine Etatverstärkung vorgenommen werde. Außerdem steht für Bitter fest, dass die Bereitstellung der Ökosystemleistungen des Waldes nicht mehr selbstverständlich und für jedermann zum Nulltarif zu haben sind.

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