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Waldpakt NRW unterzeichnet

Die Waldbesitzer sowie Vertreter der Forst- und Holzbranche haben mit der Landesregierung NRW einen Waldpakt geschlossen. Er sieht eine aktive Waldentwicklung zur Anpassung an den Klimawandel vor.

Lesezeit: 5 Minuten

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sowie die Ministerinnen Ursula Heinen-Esser und Ina Scharrenbach haben am Dienstag gemeinsam mit den Verbänden der Forst- und Holzbranche sowie dem ehrenamtlichen Naturschutz den „Waldpakt“ für NRW unterschrieben.

Im Waldpakt heißt es: „Die Landesregierung erkennt mit allen Waldbesitzenden und ihren Partnern die Herausforderungen für den Wald, aber auch für die Gesellschaft an. Alle gemeinsam werden sich entschlossener für die Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels einsetzen. In gemeinsamer Verantwortung engagieren sie sich für die Zukunft unserer Wälder und eine aktive Waldentwicklung zur Anpassung der Wälder an die Folgen des sich verändernden Klimas.“

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Zur Erreichung dieses gemeinsamen Vorhabens einigten sich die Unterzeichner auf Lösungsansätze und Maßnahmen für die drei Handlungsfelder ‚Anpassungsstrategie Wald und Klimawandel‘, ‚Unterstützung für Wald und Waldbesitzende‘ und ‚Umweltpolitische Initiativen‘.

Details

Der Waldpakt bündelt zahlreiche Ziele und Maßnahmen in drei Handlungsfeldern:

  • Im ersten Handlungsfeld "Anpassungsstrategie Wald im Klimawandel" wird die besondere Bedeutung des Waldes als Klimaschützer betont, der gleichzeitig selbst stark von Klimaänderungen betroffen ist. Gemeinsame Ziele sind daher klimastabile Mischwälder mit größerer Vielfalt und Naturnähe, angepasste Wildbestände und der Ausbau der Wald- und klimabezogenen Forschung.



  • Im zweiten Handlungsfeld "Unterstützung für Wald und Waldbesitzende" sieht der Waldpakt eine Fortführung der Hilfen zur Schadensbewältigung und eine stärkere Honorierung der Gemeinwohlleistungen des Waldes vor. Das Land wird hierzu Mittel für Ad-hoc-Hilfen und für die Wiederbewaldung bereitstellen.



    Nach einer Erhebung des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen fielen in den Jahren 2018 und 2019 allein in der Fichte über 18,7 Millionen Kubikmeter Schadholz an (Stand: November 2019). Von bislang beantragten Ad-Hoc-Hilfen in Höhe von rund neun Millionen Euro wurden bereits etwa acht Millionen Euro bewilligt. Für die Wiederbewaldung hat das Land zudem Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro für die kommenden zehn Jahre zugesagt.



    Geplant sind zudem der Ausbau des forstlichen Monitoringsystems zur frühzeitigen Schadensabwehr und die Unterstützung der Waldbesitzer bei Verkehrssicherung und Waldbrandprävention. Aufgrund ihrer Bedeutung für die Betreuung von Kleinprivatwald sollen zudem forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse unterstützt und gefördert werden. Vereinbart wird in dem Pakt auch eine Unterstützung der Gemeinden bei der Bereitstellung von Wald-Leistungen für die Allgemeinheit.



  • Als drittes Handlungsfeld sieht der Waldpakt umwelt- und baupolitische Initiativen vor: Gefordert wird unter anderem eine Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen für ein effizientes Krisenmanagement. Hierzu wird sich das Land auf Bundesebene für eine Reform des Forstschädenausgleichsgesetzes einsetzen. Gefördert werden soll zudem der Holzbau, um die CO2-Bindung und damit den wald- und holzbasierten Klimaschutz-Beitrag zu unterstützen.

Laschet: Landesregierung steht fest Ihrer Seite

Ministerpräsident Armin Laschet sagte im Anschluss: "Mit dem Waldpakt bekennen wir uns gemeinsam zu unserer Verantwortung für die Zukunft des Waldes. Die Landesregierung steht fest an der Seite der Waldbesitzer und ihrer Partner: bei der Bekämpfung von Waldschäden, bei der Wiederbewaldung und der Entwicklung klimastabiler Wälder und mit der Unterstützung vielfältiger Initiativen, um den klimafreundlichen Baustoff Holz zu fördern. Dazu gehört auch, dass wir uns beim Bund stark machen, die Klimaleistungen des Waldes mit einer Baumprämie zu honorieren. Der gemeinsam entwickelte Waldpakt ist der nächste, ganz praktische Schritt in eine gesicherte Waldzukunft für Nordrhein-Westfalen."

Und Agrarministerin Ursula Heinen-Esser ergänzte: "Mit dem Waldpakt werden wir die Entwicklung von stabilen Mischwäldern gemeinsam konsequent fortführen und auf Basis unseres Waldbaukonzeptes unterstützen. Denn nur gesunde und vielfältige Wälder können ihre Potenziale für den Klimaschutz, die nachhaltige Rohstofferzeugung und die biologische Vielfalt voll ausschöpfen."

Heereman: "Historischer Moment"

Der Waldbauernvorsitzende Dr. Philipp Freiherr Heereman sprach anschließend von einem historischen Moment und einem wichtigen Bekenntnis der nordrhein-westfälischen Landesregierung zum Wald und seiner besonderen Bedeutung für den Klimaschutz. „Dieser Waldpakt ist ein gute Leitlinie der wichtigsten Akteure der Forst- und Holzwirtschaft in NRW. Er stellt eine wichtige Grundlage für die Zukunft der Wälder in NRW dar, er muss jetzt aber schnell mit Leben gefüllt werden“, so Heereman. Auf Initiative des Waldbauernverbandes NRW im Forstausschuss bei der Obersten Forstbehörde NRW wurde seit Sommer 2019 an dem gemeinsamen Waldpakt zwischen Politik und den Verbänden der Forst- und Holzwirtschaft gearbeitet. Grundlage hierfür bildeten die Schmallenberger Erklärung und der Waldkongress des Umweltministeriums NRW. „Ich sorge mich besonders um die wirtschaftliche Perspektive der Forstbetriebe bei langfristig niedrigen Holzpreisen. Der Wald und die Holzwirtschaft ist ab heute Chefsache in Düsseldorf. Die Staatskanzlei als Forstamt, das wäre doch mal etwas Neues!“, so Heereman.

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Unterzeichner des Waldpaktes sind für die Landesregierung:

  • Ministerpräsident Armin Laschet
  • Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
  • Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung

Für die Verbände der Waldbesitzenden und ihrer Partner:

  • Dr. Philipp Freiherr Heereman, Vorsitzender des Waldbauernverbandes Nordrhein-Westfalen
  • Bürgermeister Bernhard Halbe, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes der Gemeinden, Gemeindeverbände und öffentlich-rechtlichen Körperschaften Nordrhein-Westfalen
  • Max Freiherr von Elverfeldt, Vorsitzender Familienbetriebe Land und Forst Nordrhein-Westfalen e. V.
  • Dr. Heide Naderer, Landesvorsitzende Naturschutzbund (NABU) Nordrhein-Westfalen
  • Fred-Josef Hansen, Vorsitzender Bund Deutscher Forstleute, Landesverband Nordrhein-Westfalen
  • Peter Wicke, Vorsitzender Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Landesvertretung Forst und Naturschutz Nordrhein-Westfalen
  • Lutz Schmelter, Vizepräsident Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V.
  • Marie-Luise Fasse, Vorsitzende Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Nordrhein-Westfalen
  • Mark vom Hofe, Vorsitzender Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen
  • Jörg Matzick, Vorsitzender Forstverein Naturschutz Nordrhein-Westfalen
  • Uwe Schölmerich, Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft, Landesgruppe Nordrhein-Westfalen
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