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Waldschutz: Plant NRW Nationalparks gegen den Bürgerwillen?

Bürgerentscheide haben vor einigen Monaten einem zweiten Nationalpark in NRW eine Absage erteilt. Trotzdem scheint die Landesregierung aktuell großflächige Unterschutzstellungen zu planen.

Lesezeit: 3 Minuten

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".

Ein Herzensthema der grünen Regierungspartei ist gescheitert: Die Ausweisung eines zweiten Nationalparks in NRW. Einige Naturschutzverbände wie der NABU NRW machen nun Druck. Ihr Ziel ist es, mehr Wälder unter Schutz zu stellen und letztlich stillzulegen. In der Düsseldorfer Staatskanzlei laufen offenbar die Pla­nungen – wir haben nachgefragt.

Mehr Schutz gefordert

Die NABU-Vorsitzende Dr. Heide Naderer sagte nach dem Bürgerentscheid am Niederrhein im zurückliegenden Jahr und der Absage an ein zweites Großschutz­gebiet in NRW: „Angesichts des deutlich erkennbaren Interesses der BürgerInnen an mehr Naturschutz, muss Nordrhein-Westfalen jetzt handeln.“ Sie fordert die Einrichtung eines Netzwerks aus großen Wildnisgebieten und kleineren Waldflächen mit natürlicher Entwicklung, die insgesamt 2 % der Landesfläche bedecken. Das wären mehr als 65 .000 ha.

Aus Wald wird Wildnis?

Offenbar hat das Erfolg, denn erste Planungen scheinen auf dem Tisch zu liegen: Politiker und Verbände diskutieren hinter vorgehaltener Hand, dass demnächst weitere etwa 5000 ha landeseigener Wald als „Wildnisgebiete“ aus der Nutzung genommen werden sollen. Gegenüber den Wochenblatt bestätigen das Branchenkenner.

Die Staatskanzlei in Düsseldorf hält sich offiziell bedeckt. Anfragen der Redaktion weicht sie aus:  „Diese Information können wir weiterhin nicht bestätigen. Sofern sich hier etwas verändert, kommen wir auf Sie zu.“ Ebenso unbeantwortet blieb un­sere Anfrage bei Dr. Gregor Kaiser, forstpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag.

Die Hinweise verdichten sich aber munter weiter und die Diskussionen ziehen immer größere Kreise. Kritiker eines zweiten Nationalparks sehen in den ­geplanten Wildnisgebieten einen Kompromiss, um den Koalitionsfrieden zwischen CDU und Grünen zu bewahren.

Gegen den Bürgerwillen

Im ländlichen Raum findet man für das Vorgehen der Landesregierung schon jetzt deutliche Worte und wertet die Art und Weise als Missachtung des Bürgerwillens. Beispielsweise in den Kreisen Paderborn und Höxter wirft die Ausweisung der Wildnisgebiete hinter verschlossener Tür moralische Fragen politischer Entscheidungen auf. In dieser Region haben sich die Bürger deutlich gegen ­einen Nationalpark „Egge“ und weitere Unterschutzstellungen ausgesprochen.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat im Staatswald bisher rund 100 Wildnisentwicklungsgebiete auf knapp 8.000 ha ausgewiesen. Diese Gebiete stehen unter Prozessschutz; menschliche Eingriffe in natürliche Prozesse finden im Regelfall nicht statt. Dadurch liegt die Gesamtfläche, die im Staatswald des Landes NRW aus der forstlichen Nutzung genommen wurde, zusammen mit dem Nationalpark Eifel und rund 170 Naturwaldzellen bei etwa 15 .000 ha, informiert das NRW-Umweltministerium auf seiner Internetseite.

Klarheit schaffen!

Auch die Landesregierung dürfte inzwischen die Diskussionen um mögliche zusätzliche Wildnisgebiete mitbekommen haben. Die Bürgerinnen und Bürger fordern Transparenz: Wenn an den Gerüchten nichts dran ist, könnte die Staatskanzlei sie leicht dementieren.

Wenn die Planungen weiterer Unterschutzstellungen aber laufen, sollte die Landesregierung mit offenen Karten spielen. So oder so ist eine Stellungnahme überfällig.

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