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Waldschäden

Wissenschaftler kritisieren Waldstrategie des Bundes

Ein großflächiges Aufräumen im Wald soll erhebliche negative Auswirkungen auf die Vielfalt der von Totholz abhängigen Insekten haben, warnen Wissenschaftler.

Lesezeit: 2 Minuten

Das großflächige Aufräumen und Aufforsten des geschädigten Waldes als Strategie gegen das Waldsterben 2.0 ist bei Wissenschaftlern der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg auf Kritik gestoßen.

In einem im September im Fachmagazin „Science“ erschienen Artikel plädieren Waldökologe Dr. Simon Thorn und zwei weitere Wissenschaftler der Uni Würzburg für alternative Lösungen. Die auch von der Bundesregierung getragene Politik des Aufräumens und Aufforstens dürfte „ausgedehnte, gleichmäßige Waldbestände schaffen, die für die Auswirkungen des Klimawandels weiterhin besonders anfällig sind“, erläuterte Thorn. Deutschland sollte deshalb seine strategischen und finanziellen Anstrengungen zur Schaffung eines nachhaltigeren Waldsystems überdenken.

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Um der stetigen Abnahme der biologischen Vielfalt bis hin zum Aussterben vieler Pilze und Insekten vorzubeugen, schlagen die Ökologen vor, Totholz nicht restlos zu entfernen und nicht im großen Stil wiederaufzuforsten. Ein großflächiges Aufräumen im Wald hat laut Thorn erwiesenermaßen erhebliche negative Auswirkungen auf die Vielfalt der von Totholz abhängigen Insekten. Das kollidiere mit den Zielen des Regierungskoalitionsvertrags, das Insektensterben zu stoppen. Stattdessen müssten öffentliche Zuschüsse auch darauf abzielen, Totholzstrukturen zu erhalten.

Natürliche Störungen wie Stürme, Borkenkäferausbrüche und Dürreschäden ermöglichten, dass auf den entstehenden Lichtungen unterschiedlichste einheimische Baumarten nachwüchsen. Den Wissenschaftlern zufolge erhöht das die Widerstandsfähigkeit eines Waldes gegen extreme Wetterereignisse. Im Gegensatz dazu führe eine schnelle Wiederaufforstung zu dichten, gleichaltrigen Baumgruppen, die sehr anfällig gegenüber Wetterereignissen und Schädlingen seien.

Die Subventionen für die Forstwirtschaft sollten besser eine vielfältige Baum- und Altersstruktur sowie zeitweilig existierende Lichtungen fördern. Diese Strategie käme wirtschaftlich wichtigen Baumarten und stark bedrohten Insekten gleichzeitig zugute, so die Waldökologen.

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