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Kommentar

Wölfe außer Kontrolle?

Die Rückkehr der Wölfe in Deutschland ist dynamischer geworden. Mit derzeit 157 Rudeln in Deutschland steigt auch die Bedrohung. Nun sind konsequentes Management und Regulation gefragt.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Rebecca Kopf, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Rund 150 Jahre lang galt der Wolf hier­zulande als ausgerottet. Als das erste frei lebende Rudel im Jahr 2000 in Sachsen ­bestätigt wurde, feierten Artenschützer ein tierisches Comeback. Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland war eine Sensation. Zwei Jahr­zehnte später ist die Frage: Sind die Wölfe in Deutschland außer Kontrolle?

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Zunehmende Bedrohung

Bei einer jährlichen Vermehrungsrate von 30% gewinnt die Wiederbesiedlung durch Wölfe an Dynamik. Mittlerweile gibt es in Deutschland 157 Rudel. Dass die Rückkehr der Wölfe nicht nur durchweg erfreulich, sondern riskant ist, zeigen wir im aktuellen Wochenblatt für landwirtschaft und Landleben.

Wo Wölfe sich in neuen Territorien etablieren, nehmen die wolfsverursachten Schäden zu. Waren es im Jahr 2016 rund 1.000 Nutztierschäden sind es fünf Jahre später 4.000. Für Schaf-, Rinder- und Pferdehalter stellen Wölfe eine zunehmende existenzbedrohende Gefahr dar. Sie sind es, die mit dem Anblick ihrer im wahrsten Wortsinne vom Wolf zerfetzten Vierbeiner fertig werden müssen. Die Bilder verschwinden nicht mehr aus dem Kopf. Hinzu kommt die ständige Angst, dass es wieder passiert. Das ist ein starker psychischer Druck.

Elektrozäune wider Artenschutz

Die Weidehaltung genießt in Deutschland eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Für sie könnte der Wolf das Aus bedeuten. Damit Weidetiere vor Angriffen geschützt sind, geben Bund und Länder öffentliche Mittel in Millionenhöhe aus – etwa für kilometerlange, mindestens 1,20 m hohe Drahtgeflechte. Doch die können Wölfe nachweislich überwinden und untergraben, Rehe hingegen nicht. Auch für Igel und Graureiher werden die Elektrozäune zur tödlichen Falle. ­Böses Foul – hier hat ausgerechnet der NABU den Artenschutz nicht zu Ende gedacht.

Die Nahbegegnungen von Erwachsenen und Kindern mit Wölfen in der Kulturlandschaft nehmen zu: auf den Feldwegen, in den Dörfern, auf den Höfen, in den Ställen oder auf dem Weg vom Schulbus nach Hause. Was, wenn es nicht mehr bei der „Begegnung“ bleibt? Die Verantwortung hierfür wird kein Wolfsschützer, kein Wolfs­berater und kein Politiker tragen (wollen). Dann will plötzlich niemand mehr Wölfe in freier Wildbahn haben. Nur dann ist es zu spät!

Regulation durch Abschuss

Jetzt braucht es eine neue Bewertung zum Umgang mit einer Art, die durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union und das Bundesnaturschutzgesetz höchsten Schutz genießt. Nutztierhalter, Jäger, Naturschützer und Politiker müssen jetzt im Dialog neue Lösungen auf den Tisch legen. Diese heißen weder Ausrottung noch Verdrahtung der Kulturlandschaft. Die Lösung ist eine konsequente Regulation mit einer Obergrenze und ein konsequentes Management – Abschuss im Sinne des Artenschutzes von Wild, Wolf und Weidetieren.

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