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Aus dem Heft

Alexander, der Sanfte

Lesezeit: 3 Minuten

Dr. Alexander Erdland bekleidet hohe Ämter im Finanz- und Versicherungssektor. Jetzt kehrt er auf den elterlichen Hof in Westfalen zurück.


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Eine Begegnung mit dem Präsidenten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stimmt nachdenklich. Die Fragen von Alexander Erdland klingen nach, obwohl der schlanke, hochgewachsene Westfale die großen Themen nur sanft, fast beiläufig, anschlägt.


Wahlheimat Schwaben:

Geboren 1951 im westfälischen Oelde ist der Finanz-experte heute in Stuttgart-Degerloch zu Hause – und immer unterwegs: Berlin, Brüssel, Hamburg. Meetings, Pressekonferenzen, runde Tische mit der Politik. Sein Tag ist eng getaktet – noch. In den kommenden Monaten soll sich der Fahrplan ändern. Der 65-Jährige kehrt nach über 40 Jahren Karrierelaufbahn in die Provinz zurück. Gutshof statt Pent-house. Wirklich? „Ja, sogar mit großer Freude! Für mich stand immer fest, dass ich später mit meiner Frau auf dem Hof lebe“, betont Erdland, Erstgeborener von drei Geschwistern.


Während er spricht, formen die Hände feine Gesten. Die Worte fließen überlegt langsam. Gerne weitet Erdland ein Thema aus, schließt eine Börsen-Fachfrage oder einen Exkurs zur Renten-debatte an. Nach Minuten findet er punktgenau zum Ausgangsthema zurück. Er formuliert treffsicher, unaufgeregt, glasklar. Es wird deutlich: Erdland, Banker, Unternehmenschef, Präsident und Lobbyist, beeinflusst Schlagzeilen, die wir in den großen Zeitungen lesen.


Den Bezug zum Land hat der Manager dabei nicht verloren. Seine Mutter bewohnt das Familienanwesen nahe Münster, die Ackerflächen werden mit Landwirten aus der Nachbarschaft bewirtschaftet. Erdland trifft sie jährlich zur Fruchtfolge-Planung und Erntebilanz. Im Sommer sitzt er neben ihnen auf dem Mähdrescher, im Winter jagen sie zusammen auf Niederwild.


Mit Stolz erzählt Erdland, vierfacher Vater, dass sein Jüngster an der FH Soest Landwirtschaft studiert. „Auf dem Land zu sein, tut mir gut. Für mich ist es Freiheit, durch die Felder zu fahren und im Revier anzusitzen – ohne Zeitdruck.“


Sanieren heißt bewahren:

Vor gut zehn Jahren erregt Erdland öffentliches Aufsehen. Sehr überraschend wechselt er 2006 vom Bausparer Schwäbisch Hall in den Chefsessel des Finanz- und Versicherungs-Riesen Wüstenrot und Württembergische AG. Finanziell steht der Konzern damals wackelig da, Erdland muss umgehend mehr als 1000 Mitarbeiter entlassen. „Das tat weh,“ sagt er. „Und doch war es unvermeidlich. Sanieren bedeutet nicht zerstören – ohne Ziel. Es bedeutet, verändern und neu anfangen. Entscheidend ist, dass wir dadurch Gutes und Neues für die Zukunft gestalten.“


Neu und notwendig für Landwirte hält er Mehrfachversicherungen gegen Dürre und Starkregen. Der Klimawandel beschäftigt ihn. Auch der Strukturwandel und die Nachhaltigkeit. Wer weiß, vielleicht hören wir Erdland in Kürze zu grünen Themen? In seiner Person steckt für den beschaulichen Ruhestand ganz offenbar noch viel zu viel Elan, Tatkraft und Herzblut für’s Land.R. Bröcker

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