Mordsgeschrei am Gülleschacht! Riekus und Martje riefen lautstark: „Papa, Papa, komm schnell!“ Sie standen am Absperrgitter des Güllekellers und zeigten zeternd nach unten, als ihr Vater mit großen Schritten heraneilte.
Die Kinder waren wohlbehalten, der Kleine bei der Frau in der Küche. Aber, in der Gülle ein kleines zappelndes Etwas. Eine Katze! Sie war offensichtlich in ebenso großer Angst wie die Kinder. Gott sei Dank gab es noch die alte Gülle-Kelle, mit welcher der Papa der Kinder die Katze ans Tageslicht und auf die Wiese beförderte.
Überglücklich spülten die Kinder ihre geliebte Katze mit lauwarmem Wasser ab. Nachdem der Bauer sie trotz heftiger Gegenwehr abends noch mit in die Dusche nahm, durfte sie auch wieder in die Küche. Dort stellte meine Schwiegertochter allerdings mit gerümpfter Nase fest: „Mhm, die Mieze müffelt noch ganz schön.“
Nach einer Weile waren alle im Haus auf der Suche nach dem jüngsten Sohn, Thies, und fanden ihn wie immer recht schnell. Er saß im Schlafzimmer der Eltern. Mittig auf den Betten, die Katze vor sich auf dem Schoß. Unermüdlich goss er aus einem Tetrapack Apfelsaft über das Tier. Freudig krähte er: „Jetzt riecht sie wieder lecker!“ Wo die Eltern in dieser Nacht schliefen, ist nicht bekannt.Johanne Frühling,
26847 Amdorf-Detern, Niedersachsen
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Mordsgeschrei am Gülleschacht! Riekus und Martje riefen lautstark: „Papa, Papa, komm schnell!“ Sie standen am Absperrgitter des Güllekellers und zeigten zeternd nach unten, als ihr Vater mit großen Schritten heraneilte.
Die Kinder waren wohlbehalten, der Kleine bei der Frau in der Küche. Aber, in der Gülle ein kleines zappelndes Etwas. Eine Katze! Sie war offensichtlich in ebenso großer Angst wie die Kinder. Gott sei Dank gab es noch die alte Gülle-Kelle, mit welcher der Papa der Kinder die Katze ans Tageslicht und auf die Wiese beförderte.
Überglücklich spülten die Kinder ihre geliebte Katze mit lauwarmem Wasser ab. Nachdem der Bauer sie trotz heftiger Gegenwehr abends noch mit in die Dusche nahm, durfte sie auch wieder in die Küche. Dort stellte meine Schwiegertochter allerdings mit gerümpfter Nase fest: „Mhm, die Mieze müffelt noch ganz schön.“
Nach einer Weile waren alle im Haus auf der Suche nach dem jüngsten Sohn, Thies, und fanden ihn wie immer recht schnell. Er saß im Schlafzimmer der Eltern. Mittig auf den Betten, die Katze vor sich auf dem Schoß. Unermüdlich goss er aus einem Tetrapack Apfelsaft über das Tier. Freudig krähte er: „Jetzt riecht sie wieder lecker!“ Wo die Eltern in dieser Nacht schliefen, ist nicht bekannt.Johanne Frühling,