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Blumenfeld mit Bauerngarten-Flair

Lesezeit: 3 Minuten

Bunte Blüten, üppige Sträuße, knackiges Gemüse: Vera Pohls Sommergärtnerei in Holzminden, Niedersachsen, macht einem Bauerngarten alle Ehre.


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Weithin sichtbar leuchten die spätsommerlichen Blüten. Wer näher kommt, entdeckt am Rande der prachtvollen Dahlien-, Sonnenblumen- und Asternbeete einen einfachen, hölzernen Verkaufsstand. Üppige, selbstgebundene Blumensträuße liegen dort neben knackigem Gemüse. Hinten, bei den Gewächshäusern, kontrolliert Vera Pohl gerade die Tomatenpflanzen. Die Besucher ihres Blumenfeldes hat sie von dort aus im Blick, um auf Fragen zu reagieren. Ein nettes Schwätzchen gehört für sie einfach dazu.


Seit 19 Jahren betreibt sie, unterstützt von ihrem Ehemann Ulrich, auf einer Fläche von 3600 m2 vor den Toren der Kleinstadt Holzminden ein Blumenfeld zum Selberpflücken, das seinesgleichen sucht.


Frischluft und Handarbeit


Begonnen hat die passionierte Gartenbauerin und „Draußen-Arbeiterin“ mit dem Anbau von Sommerblumen. Nach und nach sind der Gemüseanbau und die Kräuterbeete hinzugekommen, das Angebot wurde vielseitiger. Das Paar hat das Blumenfeld dementsprechend umbenannt in „Sommergärtnerei“.


Landschaftselemente wie ein Bohnen-Bogen, eine Sitzbank, die von altem Ackergerät und Staketenzaun eingefasst ist, sowie ansprechende Rankhilfen für Bohnen und Erbsen lassen das Blumenfeld wie einen übergroßen Bauerngarten wirken. Sie geben Struktur und laden zum Verweilen ein. Über die Familie ihres Mannes ist Vera Pohl mit der Landwirtschaft verbunden. Nebenbei ist sie engagiertes Vorstandsmitglied des Landfrauenvereins Holzminden.


Die Gartensaison endet für Vera und Ulrich Pohl mit dem ersten Frost. Bis auf wenige Stauden roden sie dann alle Sommerblumen – per Hand. Die Beete werden im Anschluss mit der Fräse und einem kleinen Pflug durchgelockert und glatt gezogen. Dann kehrt Winterruhe ein – und niemand würde im Vorbeifahren die sommerliche Blütenpracht vermuten. Im März beginnt die Arbeit für das Blumenfeld aufs Neue. Vera Pohl zieht fast alle Blumen- und Gemüsesetzlinge selbst Zuhause vor. Ende April, Anfang Mai ziehen sie um ins Freiland.


Die Direktvermarktung hält das Ehepaar bewusst einfach. Die hölzerne Verkaufshütte hat keinen Stromanschluss – also wiegen die Kunden das Gemüse mit einer alten, an der Wand befestigten Küchenwaage ab. Den Preis der selbst gepflückten Blumen können sie mit der „Blumenklatsche“ ermitteln: Die Dicke des Blumenstrauß-Strunks ist dabei ausschlaggebend. Die Sonnenblumen haben allerdings einen Einzelpreis, Gemüse wird nach Menge abgerechnet.


Ist die Pflanzen-Expertin einmal nicht persönlich vor Ort, bedienen sich die Kunden selbst und legen das Geld möglichst passend in die einbetonierte, verschlossene alte Milchkanne. In den allermeisten Fällen klappt das reibungslos. Und wenn das Kleingeld einmal nicht reicht, dürfen die Käufer auch anschreiben. Viele ihrer Kunden kennt Vera Pohl persönlich. „Wir haben hier sogar eine kleine Rezeptebörse. Gute Rezepte fürs Gemüse kopieren mir die Kunden und ich gebe sie dann oft weiter“, berichtet sie.


Mit ihrer Sommergärtnerei hat sich die Landfrau einen Traum erfüllt. Von Frühjahr bis Herbst ist die Arbeit mehr als ein Vollzeitjob. Wenige Vorgänge sind automatisiert oder werden maschinell verrichtet. Zwar hat Vera Pohl ein Unkrautvlies in den Gemüsebeeten verlegt, um weniger zupfen zu müssen. Doch das Bewässern erledigt sie lieber mit Gartenschlauch von Hand.


Die Familie schätzt den Kleinod-Charakter des Gartens. Sie möchte ihn weder größer noch kommerzieller gestalten. Finanziell trägt er sich und leistet einen Beitrag zum Einkommen. Das Blumenfeld ist aber auch gemeinsames Hobby des Ehepaares, das zwei erwachsene Töchter hat. „Der Garten macht uns beide glücklich“, sagen sie. ▶


kathrin.hingst@topagrar.com

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