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Das geht auf keine Kuhhaut!

Lesezeit: 4 Minuten

Viele Redewendungen beziehen sich auf den Hof und seine tierischen Bewohner. Wir haben zwölf Sprichwörter auf ihre Bedeutung und Herkunft überprüft.


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jemanden sticht der Hafer


(jemand wird übermütig, weil es ihm zu gut geht)


Ursprünglich wurde die Redensart für Pferde gebraucht, die durch reichlich Hafer und langes Stehen im Stall unbändig wurden. Heute benutzt man sie vor allem für Menschen.


Schwein haben(unverdientes Glück haben)


Zu dieser Redensart gibt es mehrere Theorien. Hier die wahrscheinlichste: Bei Schützenfesten erhielt der schlechteste Teilnehmer früher zum Trost ein Schwein. So hatte er, abgesehen von dem Spott der anderen, am Ende doch noch etwas Glück.


Perlen vor die Säue werfen


(jemandem etwas Wertvolles geben, das dieser gar nicht zu schätzen weiß)


Im Matthäus-Evangelium heißt es: „Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben, und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, auf dass sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen.“ Die heutige Bedeutung des Sprichworts kommt der ursprünglichen also sehr nahe.


Auf keine Kuhhaut gehen


(unerhört sein, jegliches Maß übersteigen)


Im Mittelalter glaubte man, der Teufel hielte einem Verstorbenen beim Jüngsten Gericht ein Pergament aus Kuhhaut unter die Nase, das dessen Sünden darlegte. Wer während seines Lebens so viele Untaten begangen hatte, dass nicht alle auf der Kuhhaut Platz fanden, der galt als besonderer Schurke.


geschmückt wie ein Pfingstochse


(übertrieben herausgeputzt, aufgedonnert)


Zur Pfingstzeit trieb man das Vieh, vor allem in Süddeutschland, auf die Sommerweide. Das erste Tier im Zug, meist ein Ochse, wurde vorab bekränzt und mit Bändern und Blumen geschmückt.


Auf den Hund kommen


(in schlechte Verhältnisse geraten, völlig herunterkommen)


Dieser Ausspruch lässt sich unter anderem so erklären: Im südwestdeutschen Raum und auch in der Schweiz nutzte man früher größere Geldkassetten bzw. -truhen, auf deren Böden ein bissiger Hund abgebildet war. Einerseits sollte er Diebe abschrecken und andererseits die Besitzer selbst ermahnen, sparsam zu sein. Wer sein Geld allerdings restlos ausgegeben und die Kassette geleert hatte, war im wörtlichen Sinne „auf den Hund gekommen“. Heute wird das Sprichwort auch positiv verwendet, etwa im Zusammenhang mit Tierfreunden, die sich einen Hund zulegen.


ein Steckenpferd haben


(einer außerberuflichen Lieblingsbeschäftigung nachgehen, sich einer Liebhaberei widmen)


Das Steckenpferd – anfänglich ein einfacher Stock, später mit Pferdekopf und Vorderbeinen ausgestattet – war schon im 17. Jahrhundert ein beliebtes Spielzeug für Kinder. Durch die Übersetzung der englischen Floskel „hobby horse“ fing man dann ein Jahrhundert später an, mit dem Steckenpferd auch einen Zeitvertreib zu bezeichnen.


die Katze im Sack kaufen


(etwas ungeprüft erwerben und dabei übervorteilt werden)


Anstelle eines Ferkels, Kaninchens oder Hasen pflegten die Verkäufer auf mittelalterlichen Märkten oft eine wertlose Katze in den Sack zu stecken. Damit wollten sie den unachtsamen Käufer übervorteilen.


Jemandem Den Hof Machen


(jemanden umwerben)


Dieser Ausspruch hat nichts mit einem landwirtschaftlichen Betrieb zu tun, sondern stammt aus dem Frankreich des 18. und 19. Jahrhunderts: Wer sich um die Gunst eines Fürsten bemühte und seinen Dienst am Schloss verrichtete, machte dem Herrscher den Hof. Diese Idee übertrug sich im Laufe der Zeit auf das Werben um eine Liebespartnerin oder einen Liebespartner.


bei jemandem ist Hopfen und Malz verloren


(trotz aller Ermahnungen und Ratschläge ändert sich jemand nicht, bei jemandem ist alle Mühe vergeblich)


Früher stellte jeder deutsche Haushalt sein eigenes Bier mit Hopfen und Malz her. Wem das nicht gelang, der hatte die beiden wertvollen Zutaten verloren.


INs Fettnäpfchen treten


(es sich durch Unachtsamkeit mit jemandem verderben)


In erzgebirgischen Bauernhäusern stand zwischen Haustür und Ofen nicht selten ein Näpfchen mit Fett. So konnte der Heimgekehrte seine nassen Stiefel umgehend einreiben und Ränder auf dem Leder vermeiden. War er ungeschickt und tappte versehentlich in den Napf, entstand eine ziemliche Sauerei. Der Unmut der Hausfrau war ihm sicher.


Obwohl Redensarten in unserem Wortschatz fest verankert sind, ergeben viele von ihnen – wortwörtlich betrachtet – wenig Sinn: Wer würde schon Omas Lieblingskette auseinanderreißen, um mit ihren Perlen im Sauenstall für Entertainment zu sorgen? Oder: Haben Sie schon mal zur Anti-Juckreiz-Salbe greifen müssen, weil Sie von einem Haferkorn gestochen worden sind? Die meisten Sprichwörter haben einen geschichtlichen Hintergrund.


Da lachen ja die Hühner!


(eine Äußerung als unsinnig, lächerlich abtun)


Diese Redewendung geht wohl davon aus, dass Hühner weniger intelligente Tiere sind. Wenn selbst sie aufmerksam werden und beginnen zu lachen, dann muss eine Sache schon sehr unsinnig sein.

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