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Der Trend zur „Neuen Ländlichkeit“

Lesezeit: 2 Minuten

Prof. Neu, in der Pandemie ist die Sehnsucht der Städter nach einem Leben auf dem Land gewachsen. Wie bewerten Sie das?


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Prof. Neu: Menschen haben sich immer nach Idyllen gesehnt. Jetzt ist das Landleben unser neuer Sehnsuchtsort. Den Städten haftet schon seit der Industrialisierung auch das Image des Lauten, Vereinsamenden und Krankmachenden an. Dieses Bild hat sich in der Pandemie noch verstärkt.


Ist das ein Trend, der bleibt?


Prof. Neu: Ja, auch weil der Wohnraum in Städten teurer wird und Homeoffice-Konzepte dauerhaft möglich erscheinen. Dabei zieht es viele junge Familien eher in die Randgebiete der Städte als in abgelegene Regionen – die Lust auf Landleben reicht eben oft nur bis zur letzten S-Bahn-Haltestelle mit Anschluss an die Großstadt. Einige Städter erkennen jedoch auch in abgelegeneren Regionen einen gewissen Charme.


Was suchen die Leute dort?


Prof. Neu: Ihnen ist daran gelegen, tiefere ländliche Räume zu reaktivieren. Dabei geht es nicht um ein Eigenheim. Sie kaufen z.B. alte Gutshöfe und bauen dort ihre Idee vom Landleben auf. Dabei steht der Gemeinschaftsgedanke im Fokus.


Das klingt, als ob dann nur grüne Ideologen kommen würden…


Prof. Neu: Zur genauen Struktur dieser Gruppe gibt es leider bisher kaum empirische Untersuchungen. Aus dem Bauch heraus würde ich aber sagen, dass unter ihnen zum Beispiel auch viele aktive Seniorinnen sind, die nach Generationshäusern suchen, um dort mitzumischen. Sie wollen sich, fit wie sie noch sind, lieber an etwas beteiligen, als den Lebensabend in einer Zwei-Zimmer-Wohnung zu verbringen.


Und wie sieht es mit den Berufstätigen aus?


Prof. Neu: Die suchen natürlich vor allem Orte mit einer stabilen Internetverbindung. Aber auch die Kinderbetreuung ist, z.B. für berufstätige Mütter, ein wichtiger Faktor.


Daneben sieht man immer häufiger anmietbare Arbeitsplätze im Grünen. Auch Co-Working-Konzepte und Workations, ein Mix aus Arbeit und Urlaub auf dem Land, liegen im Trend.


Wo entstehen Probleme?


Prof. Neu: Oft erwarten Zugezogene mehr Ruhe und Idylle, als die Realität bereithalten kann. Auch den Anschluss an die Dorfgemeinschaft, den Einzelhandel und die ärztliche Versorgung überschätzen viele.

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