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Der Wald wird weiblich

Lesezeit: 3 Minuten

Selina Utz managt 1800 ha Wald in Baden-Württemberg.


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Selina Utz hat Forstwissenschaften in Rottenburg studiert und arbeitet seit 2020 als Trainee bei der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg. Sie engagiert sich zudem im Verein „Frauen im Forstbereich“, der online vernetzt und deutschlandweit aktiv ist.


Frau Utz, wie sieht Ihr Alltag aus?


Utz: Ich betreue 1800 ha Kommunal- und Privatwald. Im Schnitt umfassen die privaten Flächen im Revier 0,5 ha. Ich bin ständig am Telefon und im Austausch mit über 1000 Waldbesitzern, mit unseren Waldarbeitern und anderen Personen wie den Jagdpächtern oder den Kollegen aus der Holzvermarktung.


Wieso entscheidet sich eine junge Frau für die Karriere als Försterin?


Utz: Mein Vater ist Forstwirt. Ich wusste also genau, was mich erwartet. Ich war schon immer gern draußen und habe sogar zwei Jahre lang auf einem Schweinemastbetrieb gelebt und gearbeitet. Mein Herz schlug aber einfach stärker für den Wald.


Stimmt das Klischee vom Förster als Altmännerberuf?


Utz: Zum Teil, ja. Viele Förster wurden in den 1950er- und 1970er-Jahren in Wellen eingestellt. Sie gehen bald in Rente und ich sehe viele Frauen, die in allen Waldberufen in den Startlöchern stehen. Im Studium waren Frauen und Männer zu gleichen Teilen vertreten.


Ist es schwer, sich in der Branche durchzusetzen?


Utz: Überhaupt nicht. Mit unseren Waldarbeitern verstehe ich mich super. Wir sind ein Team, ohne sie könnte ich meine Arbeit nicht machen. Ich stehe auch ständig im Austausch mit den erfahrenen Förstern. Dass ich schon als Trainee ein Revier betreue, ist der beste Beweis dafür, dass mir genauso viel zugetraut wird wie den Männern. Ich kann alles, was sie auch machen.


Und was machen Sie genau?


Utz: Ich gehe natürlich durch den Wald und kontrolliere z.B. mit den Waldbesitzern die Bestände. Durch den Borkenkäfer haben wir bisher zum Glück noch keine zu großen Schäden. Durch die lange Kälteperiode gab es in diesem Jahr auch erst einen Käferflug. Trockenheit und Klimawandel sind aktuell unsere größten Themen.


Ansonsten bin ich am Schreibtisch oder telefoniere. Als Försterin sitze ich an der Schnittstelle. Das bedeutet vor allem: koordinieren und verwalten. Natürlich stehe ich auch für alle Fragen seitens der Öffentlichkeit zur Verfügung.


Seit zwei Jahren sind Sie zudem Mitglied des Vereins „Frauen im Forstbereich“. Was zeichnet das Netzwerk aus?


Utz: Die Frauen diskutieren alles rund um den Wald – von Jagdthemen über Auflagen und den Umweltschutz bis hin zu Baum-Krankheiten oder dem Waldumbau.


Ich finde es spannend zu sehen, was in anderen Regionen gerade wichtig ist und was dort ausprobiert wird. Es ist immer gut, vernetzt zu sein und alle Waldregionen, egal ob groß oder klein, mitzunehmen, wenn es um die nächsten Schritte in die Zukunft geht. -km-

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