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Die Krankheit bleibt

Lesezeit: 2 Minuten

Renate Müller* erkrankte mit 52 Jahren an einem Burn-out. Heute, zehn Jahre später, hat sich vieles verändert.


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Mit Schwindel ging Renate Müller morgens in den Bullenstall. „Bei der Arbeit zog sich in meiner Brust alles zusammen. Dann konnte ich meine Arme nicht mehr spüren. Ich dachte, jetzt muss ich sterben“, sagt sie. Völlig entkräftet rief sie nach Hilfe, bis ihr Mann den Notarzt informierte. Im Krankenhaus stellte sich heraus: Körperlich ist alles in Ordnung. Der Arzt ging von einer Erschöpfung in der Weihnachtszeit aus. Heute weiß Renate Müller: Das war ihre erste Panikattacke.


Ein Ständiges Auf und ab


Doch auch nach dem Krankenhausaufenthalt kam sie nicht zur Ruhe. „Ich fühlte mich wie in einem engen Käfig und verbrannte innerlich“, sagt sie.


Schließlich entschloss Renate Müller sich zu einem Aufenthalt in der Psychiatrie – und fand dort Hilfe.


„Dank der Medikamente konnte ich zum ersten Mal in über einer Woche schlafen. Ich fühlte mich wie neu geboren“, sagt sie. Nach vier Wochen in der Klinik fuhr sie wieder heim. „Ich hatte große Sorge, wie die Nachbarn wohl reagieren würden“, sagt sie. Doch von Freunden und Bekannten erfuhr sie vor allem Mitgefühl und Anteilnahme.


Richtig gut ging es ihr aber noch nicht. Sechs Monate nach der Therapie beantragte die Bäuerin auf Drängen der Kasse schließlich eine Reha. „Dort traf ich viele, denen es genauso erging wie mir. Dieser Austausch war heilsam“, sagt sie. In der Reha habe sie auch gelernt, mit dem Burn-out umzugehen. Ganz weg ging die Krankheit aber nie. Noch heute spüre sie, wie sich die linke Seite des Brustkorbs manchmal zuschnürt. „Dann geht es mir einige Tage schlecht, aber ich weiß, dass auch wieder bessere Zeiten folgen“, sagt sie.


Inzwischen hat sie Strategien entwickelt, um gesund zu bleiben. So macht sie einmal im Jahr Urlaub mit ihrem Ehemann und vier befreundeten Paaren. „Früher haben wir höchstens einen Tag mit den Kindern im Zoo oder in den Bergen verbracht“, sagt sie. Und auch die bemerkten den Unterschied: „Sie meinen, ich sei viel weniger streng und gelassener als vorher“, sagt Renate Müller. Doch ohne Medikamente geht es bis heute nicht.Katharina Meusener ▶

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