Gerd Sonnleitner, gestandener Landwirt und früherer Bauernpräsident, diskutiert mit Agrarbloggerin Julia Nissen übers Ehrenamt. Entstanden ist ein persönliches, humorvolles, ein wichtiges Buch.
Das Buchprojekt „Ehrenamt“ habe ich geerbt, als meine Kollegin in den Mutterschutz ging. Ich begann, mit einer gehörigen Portion Respekt und leichter Skepsis, mir fast zwölf Stunden Tonbandaufnahmen anzuhören. Sie waren im Cecilienkoog, in Julias norddeutscher Heimat, entstanden. Vier Tage lang gingen Julia Nissen und Gerd Sonnleitner dort mit den top agrar-Journalisten Reingard Bröcker und Ludger Schulze Pals in Klausur, um über ihr ehrenamtliches Engagement zu sprechen. Mit all seinen Facetten.
Schon nach der zweiten Tonbandstunde wurde mir klar: Die lockere, selbstbewusste Art der beiden Protagonisten verspricht ein ehrliches, persönliches Buch. Spannung erzeugt vor allem die Unterschiedlichkeit der beiden. Sie: norddeutsch, jung, quirlig, durch ihren Blog als „Deichdeern“ bekannt. Er: langjähriger Bauernpräsident, Niederbayer, mit Ehrungen überhäuft, klar, zurückgenommen. Restlos überzeugte mich dann das persönliche Treffen mit Julia und Gerd auf der Grünen Woche: zwei beeindruckende Persönlichkeiten.
Mit Herz und kompass
Eine Leidenschaft eint sie: ihre Begeisterung fürs Ehrenamt. Beide halten es für ihre moralische Pflicht, sich zu engagieren. Dabei hat es sie immer auch persönlich weitergebracht: „Das Ehrenamt gibt einem viel zurück“, sagt Julia.
Doch das Buch beleuchtet nicht nur die guten Seiten ihrer Arbeit. Gerd berichtet auch über die schwierige Zeit, als er während der Milchkrise 2008/09 scharf angegriffen wurde. Julia reflektiert, was die Familie mittragen muss, wenn einer ständig fürs Ehrenamt unterwegs ist.
Beide suchen nach Lösungen für die zersplitterte Agrarszene, ordnen die Bewegung „Land schafft Verbindung“ ein. Sie entwickeln Ideen, wie junge Menschen fürs Ehrenamt zu begeistern sind und Frauen die Verbände stärker mitprägen könnten.
Der landwirtschaftliche Berufsstand war schon immer überdurchschnittlich engagiert. Mich haben Gerd und Julia davon überzeugt, dass das auch weiter so bleiben sollte. Liebe Leserinnen und Leser, ich hoffe, Sie spüren das Herzblut von Julia Nissen und Gerd Sonnleitner in allen Zeilen dieses Buches.
kathrin.hingst@topagrar.com
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Gerd Sonnleitner, gestandener Landwirt und früherer Bauernpräsident, diskutiert mit Agrarbloggerin Julia Nissen übers Ehrenamt. Entstanden ist ein persönliches, humorvolles, ein wichtiges Buch.
Das Buchprojekt „Ehrenamt“ habe ich geerbt, als meine Kollegin in den Mutterschutz ging. Ich begann, mit einer gehörigen Portion Respekt und leichter Skepsis, mir fast zwölf Stunden Tonbandaufnahmen anzuhören. Sie waren im Cecilienkoog, in Julias norddeutscher Heimat, entstanden. Vier Tage lang gingen Julia Nissen und Gerd Sonnleitner dort mit den top agrar-Journalisten Reingard Bröcker und Ludger Schulze Pals in Klausur, um über ihr ehrenamtliches Engagement zu sprechen. Mit all seinen Facetten.
Schon nach der zweiten Tonbandstunde wurde mir klar: Die lockere, selbstbewusste Art der beiden Protagonisten verspricht ein ehrliches, persönliches Buch. Spannung erzeugt vor allem die Unterschiedlichkeit der beiden. Sie: norddeutsch, jung, quirlig, durch ihren Blog als „Deichdeern“ bekannt. Er: langjähriger Bauernpräsident, Niederbayer, mit Ehrungen überhäuft, klar, zurückgenommen. Restlos überzeugte mich dann das persönliche Treffen mit Julia und Gerd auf der Grünen Woche: zwei beeindruckende Persönlichkeiten.
Mit Herz und kompass
Eine Leidenschaft eint sie: ihre Begeisterung fürs Ehrenamt. Beide halten es für ihre moralische Pflicht, sich zu engagieren. Dabei hat es sie immer auch persönlich weitergebracht: „Das Ehrenamt gibt einem viel zurück“, sagt Julia.
Doch das Buch beleuchtet nicht nur die guten Seiten ihrer Arbeit. Gerd berichtet auch über die schwierige Zeit, als er während der Milchkrise 2008/09 scharf angegriffen wurde. Julia reflektiert, was die Familie mittragen muss, wenn einer ständig fürs Ehrenamt unterwegs ist.
Beide suchen nach Lösungen für die zersplitterte Agrarszene, ordnen die Bewegung „Land schafft Verbindung“ ein. Sie entwickeln Ideen, wie junge Menschen fürs Ehrenamt zu begeistern sind und Frauen die Verbände stärker mitprägen könnten.
Der landwirtschaftliche Berufsstand war schon immer überdurchschnittlich engagiert. Mich haben Gerd und Julia davon überzeugt, dass das auch weiter so bleiben sollte. Liebe Leserinnen und Leser, ich hoffe, Sie spüren das Herzblut von Julia Nissen und Gerd Sonnleitner in allen Zeilen dieses Buches.
