Marie Schulze Wilmert und Stefan Woltkamp übernehmen zwei Höfe, die sie zusammenlegen wollen.
Die Ferkel auf den Armen von Marie Schulze Wilmert und Stefan Woltkamp quieken und zappeln. Das Paar schaut sich zufrieden an. Die Arbeit mit Ferkeln – eine Leidenschaft, die sie teilen. Marie bewirtschaftet mit ihrem Vater in Heek, Nienborg (NRW) 80 ha Ackerbau, hält 330 Sauen und 1400 Mastschweine. Im 13 km entfernten Legden führt Stefan Woltkamp den elterlichen Hof mit 40 ha Ackerbau, 170 Sauen und 1500 Mastschweinen.
Kennengelernt haben sie sich auf der Silberhochzeit von Maries Tante. Sie ist Stefans Nachbarin. Schnell zeigte sich: Beide haben ein Ausbildungsjahr auf demselben Betrieb absolviert. Aus regem Kontakt entstand eine Beziehung. „Dass wir beide einen Hof haben, war kein Thema. Erst einmal gucken, ob es überhaupt klappt“, sagt Stefan.
Leben zu zweit
In diesem Sommer sind die beiden in die ehemalige Wohnung von Maries Großmutter gezogen. Im anderen Teil des Hauses wohnen Maries Eltern und ihre drei Schwestern. „Wir wollen schauen, ob das mit uns beiden gut funktioniert“, sagt der Agrarbetriebswirt. Beide gehen wie zuvor ihrer Arbeit nach. Stefan fährt morgens auf den elterlichen Betrieb und kommt erst zum Abendessen zurück. Für gemeinsame Unternehmungen bleibt meist nur der Sonntag. Für Urlaub ist mindestens einmal im Jahr Zeit. Das hat auch 2020 trotz Corona funktioniert.
Wie genau es in Zukunft weitergehen soll? Das ist noch nicht endgültig entschieden. Mit der betriebswirtschaftlichen Analyse und der Fusion beider Betriebe beschäftigt sich Marie aktuell in ihrer Bachelorarbeit. „Wenn die Gesetzeslage mehr Planungssicherheit zuließe, würden uns Entscheidungen sicher leichter fallen“, betont Marie. In Zukunft möchte das Paar die Sauenhaltung auf dem Betrieb von Marie fortführen und bei Stefan die Ferkelaufzucht und Schweinemast betreiben. „In der Sauenhaltung steckt unser beider Herzblut“, so die Landwirtin.
Konflikte gibt es nur selten. „Anfangs hatte jeder seinen Dickkopf. Dann haben wir uns geeinigt, dass jeder auf seinem Betrieb Chef ist und selbst bestimmt“, erklärt Marie. Berufliches von Privatem zu trennen, gelingt beiden gut. Die meiste Zeit, so sagen sie, sprechen sie aber dennoch über Schweine. „Unsere Beziehung ist stark, weil wir dieselben Interessen haben und uns über Probleme austauschen können“, hebt Stefan hervor.
Laura Charlott Stegemann
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Marie Schulze Wilmert und Stefan Woltkamp übernehmen zwei Höfe, die sie zusammenlegen wollen.
Die Ferkel auf den Armen von Marie Schulze Wilmert und Stefan Woltkamp quieken und zappeln. Das Paar schaut sich zufrieden an. Die Arbeit mit Ferkeln – eine Leidenschaft, die sie teilen. Marie bewirtschaftet mit ihrem Vater in Heek, Nienborg (NRW) 80 ha Ackerbau, hält 330 Sauen und 1400 Mastschweine. Im 13 km entfernten Legden führt Stefan Woltkamp den elterlichen Hof mit 40 ha Ackerbau, 170 Sauen und 1500 Mastschweinen.
Kennengelernt haben sie sich auf der Silberhochzeit von Maries Tante. Sie ist Stefans Nachbarin. Schnell zeigte sich: Beide haben ein Ausbildungsjahr auf demselben Betrieb absolviert. Aus regem Kontakt entstand eine Beziehung. „Dass wir beide einen Hof haben, war kein Thema. Erst einmal gucken, ob es überhaupt klappt“, sagt Stefan.
Leben zu zweit
In diesem Sommer sind die beiden in die ehemalige Wohnung von Maries Großmutter gezogen. Im anderen Teil des Hauses wohnen Maries Eltern und ihre drei Schwestern. „Wir wollen schauen, ob das mit uns beiden gut funktioniert“, sagt der Agrarbetriebswirt. Beide gehen wie zuvor ihrer Arbeit nach. Stefan fährt morgens auf den elterlichen Betrieb und kommt erst zum Abendessen zurück. Für gemeinsame Unternehmungen bleibt meist nur der Sonntag. Für Urlaub ist mindestens einmal im Jahr Zeit. Das hat auch 2020 trotz Corona funktioniert.
Wie genau es in Zukunft weitergehen soll? Das ist noch nicht endgültig entschieden. Mit der betriebswirtschaftlichen Analyse und der Fusion beider Betriebe beschäftigt sich Marie aktuell in ihrer Bachelorarbeit. „Wenn die Gesetzeslage mehr Planungssicherheit zuließe, würden uns Entscheidungen sicher leichter fallen“, betont Marie. In Zukunft möchte das Paar die Sauenhaltung auf dem Betrieb von Marie fortführen und bei Stefan die Ferkelaufzucht und Schweinemast betreiben. „In der Sauenhaltung steckt unser beider Herzblut“, so die Landwirtin.
Konflikte gibt es nur selten. „Anfangs hatte jeder seinen Dickkopf. Dann haben wir uns geeinigt, dass jeder auf seinem Betrieb Chef ist und selbst bestimmt“, erklärt Marie. Berufliches von Privatem zu trennen, gelingt beiden gut. Die meiste Zeit, so sagen sie, sprechen sie aber dennoch über Schweine. „Unsere Beziehung ist stark, weil wir dieselben Interessen haben und uns über Probleme austauschen können“, hebt Stefan hervor.