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topplus Reportage

Erst Rosenkrieg, jetzt Frieden

Lesezeit: 3 Minuten

Verliebt, verlobt, verheiratet, verlassen. Ein Landwirt bindet sich neu. Seine Freundin zieht sehr bald zu ihm auf den Hof. Sie berichtet von der turbulenten Anfangszeit.


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Fünf Jahre ist es her: Wir lernten uns übers Internet kennen, Peter war damals ganz frisch getrennt, im Single-Leben vielleicht noch gar nicht angekommen. Egal. Wir verliebten uns Hals über Kopf ineinander! Wenig später zog ich aus dem Ruhrgebiet, ganz städtisch, zu ihm in den Norden, auf diesen Hof.


NEUSTART IM NORDEN


Und da stand ich nun, mit meiner kleinen Tochter an der Hand. Ich war die Neue und – wie erwartet – beäugte man mich äußerst kritisch. Ich hatte selbst bereits zwei große Trennungen hinter mir, und wartete erst einmal ab. Auf das Landleben freute ich mich, ich war Reiterin. Doch ich wusste rein gar nichts vom Alltag auf einem Hof mit Kühen, Kälbern, Schwiegereltern.


Die Scheidung von Peter und seiner Ex-Frau war in vollem Gange. Sein Schock über ihren abrupten Auszug saß immer noch tief. Es gab viele Wunden und Verletzungen, offizielle Termine und Streitereien. Oft gingen die Emotionen mit den früheren Eheleuten durch.


Und klar, auch den beiden Kindern aus Peters Ehe – sie kamen jede Woche zu Besuch – merkte man die Spannungen deutlich an. Manchmal saßen sie verunsichert bei uns am Küchentisch. Oder sie flüchteten nach nebenan, in das vertraute Umfeld bei Oma und Opa. Innerhalb weniger Monate hatte sich für sie das Leben komplett verändert, nur die Großeltern-Welt und das Altenteilerhaus nicht.


HALT DICH ZURÜCK!


In all dieser Nervosität versuchte ich, Ruhe zu bewahren. Ich bin ein offener, fröhlicher Mensch, kein schüchternes Mädchen. Doch ich spürte: Hier fliegen die Fetzen, halt Dich zurück! Misch da nicht mit, es ist nicht Deine eigene Scheidung! Sei eine Stütze für Peter, mehr kannst Du nicht tun.


Und so hab ich einfach weitergemacht. Hab zugehört, nicht bewertet, gekocht, organisiert, die Kälber getränkt, den Senioren freundlich aber bestimmt die Grenzen aufgezeigt.


Die Versuchung, mich in diesen Rosenkrieg hineinzubegeben, war groß. Gott sei Dank konnte ich widerstehen. Peter, die Kids, alle Beteiligten – sie brauchten Zeit, aber nicht noch mehr Aufregung und Feuer.


WIEDER-ANNÄHERUNG


Zwischen meinem Partner und seiner Ex-Frau haben sich die Wogen inzwischen geglättet. Als vor gut einem Jahr wieder sehr viele Themen für die Kinder abzustimmen waren, sagte ich: „Komm, Peter, gib Dir einen Ruck! Wir laden Deine Ex-Frau und ihren Freund jetzt einfach zum Kaffee ein!“


Das war mutig, gefährlich vielleicht auch. Der Termin entpuppte sich als kühle, sehr stockige Aktion. Alle waren unsicher. Doch immerhin – wir saßen zusammen an einem Tisch.


Vor Weihnachten, zum Umtrunk mit Nachbarn, lud uns dann Peters Ex-Frau in ihr neues Zuhause ein, vor Kurzem schauten wir alle gemeinsam die weiterführende Schule für den großen Sohn an. Da ist ein gewisser Abstand, aber wir gehen neutral, normal, ohne Stress, miteinander um. Wenn ich die Kinder, die alle gemeinsam voltigieren und reiten, auf ihren Ponys filme, schicke ich Peters Ex-Frau ein Video über WhatsApp.

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