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Fest im Sattel

Lesezeit: 3 Minuten

Seit einer Ewigkeit ist die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt Isabell Werth ein Star. Ein Ende ihrer Karriere ist nicht in Sicht und neue Standbeine sind hinzugekommen.


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Wir telefonieren während Isabell Werths siebenstündiger Autofahrt von Neumünster nach Hause, Rheinberg am Niederrhein. Sie hat soeben die Neumünster Classics gewonnen, sich für das Weltcup-Finale in Göteborg qualifiziert und gute Aussichten, diesen Sommer bei Olympia in Rio zu starten. Trotz der überstandenen Turnierstrapazen klingt die vielbeschäftigte 46-Jährige gelöst und fröhlich, keine Spur müde. Dabei ist sie viel und oft für die Karriere auf Achse.


Natürlich reden wir über den Sport; doch schnell kommt das Gespräch auf den Bauernhof und ihre Eltern. „Das Tier und sein Wohl sind entscheidend für den Erhalt der Existenz – diese bäuerliche Philosophie hat mich stark beeindruckt und beeinflusst“, erklärt Isabell Werth, was die Herkunft vom Hof für sie bedeutet. Außerdem infizierte sie sich auf dem Gemischtbetrieb mit dem „Pferdevirus“, beim Ponyreiten in der Wiese und dem Unterricht mit der Schwester im benachbarten Reitverein.


Diese feste Basis, die Liebe zur Natur und zur Heimat gaben vor dreizehn Jahren den Ausschlag, neben dem Dressursport den elterlichen Hof in einen Ausbildungsstall umzuwandeln. Junge Pferde auszubilden, bis hin zum Spitzensport, ist ihre große Passion. Die Nähe zur Familie war ein wichtiger Grund. „Bis meine Großmutter vor kurzem im gesegneten Alter von 102 Jahren verstarb, wohnten vier Generationen der Familie auf und um den Hof herum. Toll!“ Seit sie selbst Mutter des 6-jährigen Frederiks ist, hat sie es nach Turnieren umso eiliger, nach Hause zu kommen.


Sich selbst beschreibt Isabell Werth mit den Worten „emotional, optimistisch und direkt“, nach dem Gespräch ist man geneigt, das Wort „beharrlich“ hinzuzufügen.


Ihre erste Goldmedaille bei einem Championat gewann die Reiterin 1989, es folgte Erfolg auf Erfolg mit Ausnahmepferd Gigolo, aber auch mit anderen Spitzenpferden. Nebenbei absolvierte sie trotz vollem Terminkalender ein Jurastudium und arbeitete später bei Karstadt in der Sponsoring-Abteilung, wo sie ihren Lebensgefährten kennenlernte. „Eine gute Erfahrung, die mir für mein weiteres Leben sehr geholfen hat“, sagt sie heute.


Nach der Trennung von ihrem langjährigen Trainer, Förderer, Nachbarn und Mentor Dr. Schulten-Baumer im Jahr 2001 gelingt es ihr nicht gleich, an alte Erfolge anzuknüpfen. Doch nach und nach findet sie ihren eigenen Weg, schwimmt sich frei, auch dank der Unterstützung ihrer Mäzenin Madeleine Winter-Schulze. Mit dem eigenen Reitstall kommt auch der Erfolg zurück. Glück und Privileg, ja. Aber auch Fleiß, harte Arbeit, Bodenständigkeit und Liebe zum Tier.


Bei dieser Begeisterung enttäuschen sie die Diskussionen, denen die Reiterei zuweilen durch vermeintliche Tierschützer ausgesetzt ist. „Unsäglich“, so empfindet Isabell Werth die Diskussion, der sie sich genauso stellen muss wie viele Landwirte.Kathrin Hingst

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