Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Stilllegung 2024

Aus dem Heft

„Frauen haben keine Nachteile“

Lesezeit: 3 Minuten

Anna-Lena Keppler setzt auf Technik und ein gutes soziales Netzwerk.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Dass sie eines Tages den Ackerbau- und Milchviehbetrieb ihres Vaters in Leonberg-Silberberg im Landkreis Böblingen übernehmen wird, stand für Anna-Lena Keppler (29) eigentlich schon immer fest. „Schon mit zwölf Jahren wollte sie immer dabei sein. Sie hatte einfach Spaß an der Landwirtschaft“, erinnert sich Mutter Marlies Keppler (63). Einen prägenden Einfluss übte der Großvater aus. Mit ihm zusammen war sie als Kind oft auf den Feldern unterwegs. „Er und meine Eltern haben mir die Landwirtschaft positiv vorgelebt und vermittelt“, sagt die junge Frau rückblickend. Den Betrieb in vierter Generation weiterzuführen, war kein „Muss“, sondern ihre Entscheidung.


Nach der landwirtschaftlichen Lehre besuchte sie die Technikerschule für Agrarwirtschaft in Triesdorf und schloss als „Staatlich geprüfte Technikerin für Landbau“ ab. Die ein Jahr jüngere Schwester hegte nie den Wunsch, Betriebsleiterin zu werden und machte eine Banklehre.


Jung eingestiegen:

Mit gerade mal 22 Jahren übernahm Anna-Lena Keppler den landwirtschaftlichen Betrieb als Angestellte ihres Vaters. Damals bestand die Milchkuhherde aus 30 Tieren und Heinz Keppler (62) unterhielt ein Forstunternehmen. Die junge Frau ließ den Stall umbauen, stockte die Herde auf 70 Kühe auf. Da sie von klein auf in den Betrieb hereingewachsen ist, brachte die Übernahme 2009 keine Schwierigkeiten.


Anna-Lena Keppler verfolgt hartnäckig ihr Ziel, den Betrieb weiterzuentwickeln und die Milchleistung zu verbessern. 2012 wurde ein Melkroboter angeschafft. Heute melkt sie 9200 kg Milch pro Kuh und Jahr, bewirtschaftet 55 ha Acker- und 40 ha Grünland.


Auf den Umstand, dass sie als Frau einen Betrieb leitet, wird Keppler nur selten angesprochen. „Früher haben mich ältere Leuten manchmal gefragt, ob ich keinen Bruder hätte. Heute ist das kein Thema mehr.“


Im Vergleich zu einem männlichen Betriebsleiter sieht sie weder Vor- noch Nachteile: „Es gibt nichts, was man als Frau nicht geregelt bekommt“, sagt sie. Der Betrieb sei hochtechnisiert, man habe die körperliche Belastung schon auf ein Minimum reduziert. Den Arbeitsalltag bewältigt sie zusammen mit ihrem Vater. Er lässt ihr freie Hand, auch wenn es mal Meinungsverschiedenheiten gibt. Eine Aufgabenteilung gibt es nur nach Vorlieben.


Wenn Heinz Keppler in drei Jahren in Rente geht, übernimmt die Tochter den Hof auch auf dem Papier. Für sie und ihre Familie ist das „nur ein formaler Akt“. Bei aller Selbstständigkeit ist der jungen Landwirtin klar, dass der Betrieb dann nicht alleine zu stemmen ist. Dann möchte sie einen Gesellen einstellen. Außerdem kann sie sich auf ihre Schwester, mit der sie sich auf dem Betrieb eine Wohnung teilt, verlassen und auf ein intaktes soziales Netzwerk aus Freunden und Bekannten zurückgreifen. „Ich weiß, wen ich kurzfristig anrufen kann“, sagt sie.


Anderen jungen Frauen, die Betriebsleiterinnen werden wollen, rät sie zu einer fundierten Ausbildung. Und: Eine Portion Durchsetzungsvermögen gehört für sie auf jeden Fall auch dazu. Christine Kaiser

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.