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Glasklare Sicht beim Frühlingsputz

Lesezeit: 5 Minuten

Mit normalem Glasreiniger, dem Mikrofasertuch oder dem Gerät von Kärcher? Womit bekommt man Fenster am einfachsten gereinigt? Schülerinnen der Schweizer Bäuerinnenschule in Gurtnellen haben Reinigungssysteme für den Fensterputz für uns ausprobiert.


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Auf die Plätze, an die Fenster, fertig, los!“ Trudy Bissig-Schuler, Hauswirtschaftslehrerin an der Bäuerinnenschule Gurtnellen in der Schweiz, gab das Kommando und neun ihrer Schülerinnen machten sich ans Fensterputzen, um verschiedene Reinigungssysteme zu testen. Sie reinigten mit Spiritus und Baumwolltuch, mit Glasreiniger und Haushaltspapier und Mikrofasertuch.


Zum Einsatz kamen außerdem ein Scotch Brite-Fenstertuch, das Fenster-Handschuh-Set von Jemako und ein Abzieher mit Gummilippe von Ha-Ra. Sie alle gingen ins Rennen gegen den Kärcher Fenstersauger und den Dampfreiniger, ebenfalls vom schwäbischen Traditionsunternehmen.


Die Kriterien des Test hatte Trudy Bissig-Schuler aufgestellt: Wie lange dauert die Inbetriebnahme? Wie praktisch ist die Betriebsanleitung? Wie ist die Handhabung der Geräte und deren Geräuschpegel? Ist das Gerät nach Gebrauch einfach zu reinigen? Wie viel kosten die Reiniger?


So testeten wir:

Das Hauptkriterium war aber natürlich das Reinigungsergebnis. Sorgen die Reinigungstechnik und das entsprechende Gerät für glasklare Sicht? Gab es Schlieren? Mit ihrem Schul- und Internatsgebäude hatten die Schülerinnen den idealen Standort für den Test gefunden, denn die doppelverglasten Sprossenfenster mit Holzrahmen sind besonders schwer sauber zu bekommen und die Technik ist äußerst aufwendig.


Das Putzen mit Brennspiritus ist ein altes Hausmittel. Fettigen Fingerabdrücken an der Scheibe wird mit Spiritus rasch der Garaus gemacht. Auch Kalkablagerungen haben keine Chance. Zudem trocknet das Wasser mit Brennspiritus rasch ab. Die Reinigungslösung mischt man hierfür im Verhältnis zehn zu eins – auf einen Liter Wasser kommt also ein Deziliter Spiritus.


Das überraschende Ergebnis: Das Testteam verlieh dem Brennspiritus die Note 5,8 (5,5 bis 6 ist „sehr gut“, siehe alle Testergebnisse in Tabelle Seite 47) und somit die mit Abstand beste Note des Putzexperiments.


Befriedigend waren die Resultate mit einem herkömmlichen Glasreiniger und einem Mikrofasertuch. Eine Gebrauchsanweisung ist hierfür nicht nötig. Der Vorteil des Mikrofasertuchs ist, dass man zum Fensterputzen fast keine Reinigungsmittel braucht.


Nach der Verwendung kann man das Mikrofasertuch bei 60 °C in der Waschmaschine waschen. Um penetranten Fliegendreck zu beseitigen, sollte man den Glasreiniger allerdings zuvor auf die Scheibe einwirken lassen.


Handarbeit versus Abzieher.

Das Scotch Brite-Fenstertuch ist ebenfalls ohne Reinigungsmittel anzuwenden. Es habe allerdings etwas gefuselt, berichten die Testerinnen. Wahrscheinlich können Sie dies verhindern, indem Sie das Fenstertuch gemäß Gebrauchsanweisung vor der ersten Verwendung bei 60 °C waschen.


Der Reinigungshandschuh von Jemako besteht ebenfalls aus Mikrofaser-Material. Man muss ihn nur anfeuchten und los geht’s. Zusammen mit dem Handschuh vertreibt Jemako ein Profituch, das zum Polieren verwendet wird. Dank des speziellen, spitz zugeschnittenen Handschuhs kann man auch die Ecken gut reinigen. Dabei gab es nur wenige Schlieren. Negativ ins Gewicht fällt der Preis von rund 45 € für das ganze Set.


Das Ha-Ra-Fensterreinigungsgerät Vario ist ein Abzieher mit verstellbarer Gummilippe. Der Griff ist in vier Positionen verstellbar. Das sei beispielsweise für Schrägfenster nützlich, heißt es im Werbeflyer. Trudy Bissig-Schuler verwendet zu Hause an ihren großflächigen Fenstern den Ha-Ra und ist damit recht zufrieden. Es braucht allerdings etwas Übung – der Abziehwinkel muss stimmen. Zudem, und das gilt für alle folgenden Geräte, müsse man an den Ecken und Rändern nachtrocknen. Den Ha-Ra gibt es in zwei Grössen, 19 und 32 cm. Für die Sprossenfenster der Bäuerinnenschule war der 19 cm breite Ha-Ra ideal.


Vor dem Einsatz des Kärcher-Fensterreinigers müssen Sie den Akku aufladen. Die Handhabung ist einfach, er summt wie eine Biene und es gibt wenig Schlieren.


Nicht begeistert war das Testteam vom Kärcher-Dampfreiniger. Das Gerät ist als reines Fensterputzgerät sehr teuer, es ist jedoch auch anderweitig im Haushalt einsetzbar, so zum Beispiel zum Fliesen- oder Fugenreinigen. Der Dampf kondensierte, bis das Gerät richtig warm war, sodass es auf den Boden tropfte.


Das sollten Sie beachten:

Vergleicht man letztendlich Handarbeit mit Abzieher und Geräten, so erwies sich für unsere Testerinnen der Brennspiritus als Testsieger. Aber: Beim Putzen mit Spiritus sollten Sie immer Handschuhe tragen, denn er trocknet die Haut aus. Vorsicht ist zudem bei Kunststoff-Fenstern geboten, denn diese altern durch die Behandlung mit Spiritus schneller.


Der Vorteil des Mikrofasertuchs ist, dass dazu fast keine Reinigungsmittel nötig sind. Nach Gebrauch können Sie das Mikrofasertuch in der Waschmaschine waschen. Aufgepasst, wenn Sie Mikrofasertücher bei Holzfenstern verwenden, denn sie können das Holz schädigen. Abzieher und Geräte muss man immer neu ansetzen, was bei Sprossenfenstern mühsam ist.


Grundbedingung für glasklare Fenster ist das Wetter draußen. Es sollte nicht zu kalt und regnerisch sein. Sonst dauert es zu lange, bis die Fenster trocken sind. Putzen Sie die Scheiben auch nicht bei strahlendem Sonnenschein. Dabei entstehen Schlieren.


In Kombination mit einem Fensterreiniger kann die Scheibe im schlimmsten Fall sogar blind werden. Vergessen Sie nicht, auch die Fensterrahmen zu entstauben und zu putzen. Meistens setzen diese nämlich mehr Schmutz an als die Glasscheiben.


Trudy Bissig, Daniela Clemenz, aro

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