Die gebürtige Kielerin Miriam Boyens lebt mit ihrem Freund Kurt auf einer Farm in Neuseeland.Im Kreis seiner großen Familie verbringt sie seit drei Jahren die Feiertage.
Im Radio läuft „Jingle Bells“. Der Glühwein köchelt auf dem Herd, der Kuchen duftet im Ofen. „Und trotzdem kommt nicht so richtig Weihnachtsstimmung auf“, sagt Miriam Boyens schmunzelnd. „Glühwein schmeckt im Sommer einfach nicht. Weihnachten ist hier ganz anders.“
Vor drei Jahren hat die junge Frau ihren Freund Kurt in Australien kennengelernt. Beide jobbten dort als Erntehelfer. Die Liebe hielt – auch als Miriam im fernen Deutschland ihr Studium in Osnabrück und Göttingen absolvierte. Jetzt, mit dem Master in Agribusiness in der Tasche, ist sie endlich „auf Dauer“ nach Balclutha in der Region Otago gezogen. „In den letzten Jahren habe ich die Weihnachtszeit genutzt, um einige Wochen hier zu sein. Jetzt kann ich bleiben“, freut sie sich.
Aktuell managt das junge Paar einen Hof mit 850 Rothirschen, 1000 Schafen und 36 Herford-Kühen. Bevor die beiden über Weihnachten für einige Tage zu Kurts Familie in der Nähe von Christchurch fahren, treiben sie die Tiere auf frische Weiden.
„Neuseeland ist stark von den britischen Traditionen geprägt. Zum Essen dekorieren wir den Tisch z.B. mit Knallbonbons. Das richtige Fest beginnt erst am 25. Dezember“, erklärt Miriam. Die freien Tage nutzt die Familie, um an einem Gletschersee Wasserski zu fahren. Am zweiten Feiertag, dem Boxing Day, öffnen die Geschäfte wieder. „Da gehen die Kiwis shoppen oder schauen sich Pferderennen an!“ K. Meusener