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Gut organisiert, schnell gewaschen

Lesezeit: 5 Minuten

Wie lassen sich die Wäscheberge in Haushalt und Betrieb am besten bewältigen? Bäuerinnen und Expertinnen verraten ihre Tricks und Tipps.


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Tür auf, Wäsche rein, Waschpulver dazu, einschalten – fertig! Eigentlich denkt man über das Waschen nicht lange nach. In großen Familien oder Betrieben mit vielen Mitarbeitern ist aber bewusstes Management nötig, um den Wäscheberg zu bewältigen. Doch wie wird die Wäsche wirklich sauber? Wo liegt der Unterschied zwischen den teuren und günstigen Maschinen?


„Vor allem stark mit Öl und Erde verunreinigte Arbeitswäsche ist eine Herausforderung für jede Waschmaschine“, weiß Maria Hienle. Sie ist Lehrkraft für Wäschepflege am Agrarbildungszentrum in Landsberg am Lech in Bayern. Dass an Hosen und Hemden zusätzlich der Stallgeruch haftet, stört die meisten Landwirte, mit denen wir gesprochen haben, eher wenig. Wichtiger ist, dass der Geruch nach dem Waschen nicht auf die Alltagskleidung übergeht.


Deshalb nutzt Stephanie Tücking aus Heiden zwei Waschmaschinen (siehe Seite 130). Die eine Maschine steht im Umkleideraum für die Mitarbeiter ihres Betriebs mit 900 Sauen, die andere im Wohnhaus. „Ich habe kein Problem mit dem Stallgeruch“, sagt sie. „Die Kleidung meines 1-jährigen Sohns möchte ich aber trotzdem nicht nach den Arbeitsoveralls in derselben Maschine waschen“.


Die Praxis zeigt: Wer lieber in nur einer Maschine wäscht, neigt schnell dazu, die miefende Arbeitswäsche als letzte zu waschen. „Ich empfehle es genau andersherum“, sagt Maria Hienle. „Am Anfang die Stallwäsche, dann die Jeans und danach Feines. So bleibt die stark verschmutzte Lauge nicht in der Pumpe und im Abwasserschlauch stehen und beginnt nicht zu müffeln“, erklärt sie.


Clever planen, Zeit sparen:

Ein fester „Waschtag“, an dem gleich mehrere Ladungen durch die Maschine gehen, ist aber für viele Frauen nur schwer einzuplanen. Für eine Waschladung benötigen besonders energiesparende Geräte meist zwei bis drei Stunden. Ein besseres Zeitmanagement schaffen hier Geräte mit Timer-Funktion. Man kann sie so programmieren, dass sie zu einer festgelegten Uhrzeit mit dem Waschen beginnen und z.B. pünktlich nach dem Melken fertig sind.


Wer lieber schnell hintereinander viele Maschinen an einem Tag wäscht, bewältigt den Wäscheberg am besten mit einer Kleingewerbemaschine. Mit einem solchen Gerät arbeitet Inge Bronner aus Germaringen in Bayern. „Inklusive Vorwäsche ist das Programm in weniger als einer Stunde durch-gelaufen“, berichtet die Bäuerin (siehe oben).


Diese halbprofessionellen Geräte vereinen die bessere Mechanik der Profi‑ Maschinen, die zum Beispiel in Krankenhäusern stehen, mit der praktischen Größe einer Standardwaschmaschine. Sie haben annähernd dieselben Außenmaße, sind ebenso stapelbar mit dem Wäschetrockner und verfügen mit 6,5 bis 8 kg über das gleiche Fassungsvermögen. Die Kleingewerbemaschinen heizen das kalte Wasser aber wesentlich schneller auf. Deshalb benötigen sie einen Starkstromanschluss. Außerdem ist ihre Trommeldrehleistung höher. Man kann die Kleingewerbemaschinen auch direkt mit Warmwasser betreiben. Mit ca. 2700 € kosten die Maschinen deutlich mehr als ein übliches Haushaltsgerät (600 € bis 1200 €). Die Zeitersparnis macht die höheren Kosten jedoch wieder wett. Das ist besonders für Betriebe mit viel Wäsche interessant.


Für die Wäschehygiene sind zudem die Waschmittel und Waschzusätze wichtig. Bei Arbeitskleidung immer zum Vollwaschmittel in Pulverform zu greifen, das empfiehlt Expertin Maria Hienle. Es enthält, anders als die Flüssigwaschmittel, Bleiche. Diese hilft dabei, lästige Flecken besser zu entfernen, zudem tötet sie Bakterien und Pilze ab. „Das funktioniert dank der langen Waschzeit auch schon bei der 60°C-Wäsche zuverlässig“, bestätigt die Fachfrau aus Bayern. Die längere Waschzeit normaler Maschinen sei dabei von Vorteil, weil viele Waschmittel heute mit Enzymen arbeiten, die eine gewisse Einwirkzeit benötigen.


Alle Faktoren berücksichtigen.

Wie Chemie, Mechanik, Zeit und Temperatur beim Waschen zusammenwirken, zeigt der sogenannte Sinnersche Kreis (siehe Übersicht). Um dasselbe Ergebnis zu erhalten, das eine Standardwaschmaschine bei einem 90°C-Programm erzielt, muss man bei niedrigerer Temperatur eine längere Zeit einplanen. Die Kleingewerbemaschine erreicht dieses Ergebnis wegen ihrer verbesserten Mechanik schneller.


Moderne Maschinen, die das Waschmittel selbstständig dosieren, sind für Landwirte eher ungeeignet, weil man damit kein Pulver dosieren kann. Vollwaschmittel muss man daher wie gewohnt mit der Hand einfüllen. „Bei leicht verschwitzter Alltagskleidung ist das kein Problem, für die Stallwäsche sollte man aber lieber ein Vollwaschmittel nutzen“, erklärt Maria Hienle.


Letztendlich ist es jedem selbst überlassen, mit welchem Mittel er wäscht, ob er es stark parfümiert oder geruchsneutral mag. „Wer mit einem günstigen Waschmittel arbeitet, kann dieses bei Bedarf auch mit einem Fleckensalz aufpeppen“, empfiehlt die Fachfrau. Eiweißreiche Flecken, wie z.B. Blut, sollte man möglichst schnell kalt einweichen und gegebenenfalls mit einem Vorwaschspray behandeln. Je schneller die Wäsche in die Maschine kommt, umso größer ist die Chance, die Flecken zu entfernen.


Geruchsintensive, stark verschmutzte Wäsche aus dem Sauenstall weicht Stephanie Tücking mit etwas Vollwaschmittel und viel Wasser über Nacht ein. Für die Stall-Unterwäsche, die sie z.B. an Handwerker ausgibt, benutzt sie zusätzlich einen Hygienereiniger. Einige Bäuerinnen fügen dem Waschmittel außerdem Soda hinzu, um die Waschkraft zu verstärken.


Zeit zum Waschen einplanen:

Kurzwaschprogramme sind von der Zeitersparnis her verlockend, sie haben aber einen hohen Energieverbrauch und erreichen ein schlechtes Waschergebnis. Außerdem verbleiben wegen des verkürzten Spülgangs häufig Waschmittelreste in der Kleidung, die zu allergischen Reaktionen führen können.


Von modernen Reinigungsprogrammen für die Trommel hält Expertin Hienle wenig: „Wenn die Maschine leer durchläuft, kostet dies nur Zeit und Geld. Wer das Waschmittel richtig dosiert und hin und wieder bei 60 °C wäscht, muss die Trommel nicht zusätzlich reinigen oder entkalken.“ Lediglich die Laugenpumpe sollte man mehrmals im Jahr von Haarknäulen oder grobem Dreck wie Ringen, Haarbändern und Geldstücken säubern. Außerdem empfiehlt es sich, das Waschmittelfach regelmäßig auszuwischen. K. Meusener

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