In vierzig Jahren hat sich in der Hauswirtschaft einiges verändert. Lisa Vosteen hat sich dadurch stetig weiterentwickelt.

Die Erwachsenenbildung ist eine Herzensangelegenheit für Lisa Vosteen aus Neerstedt bei Oldenburg. „Zurückblickend hat meine Generation eine wirklich enorme Entwicklung durchlebt“, sagt sie. Vosteen selbst hat 2012 die Ausbildung zur IT-Landfrau begonnen. „Ich wollte mich vor der Übergabe des Hofes um eine neue Aufgabe bemühen“, sagt die 66-Jährige. Jetzt schult die Bäuerin Vorstandsmitglieder der Landfrauen darin, in der digitalen Verwaltung der Vereinsmitglieder fit zu werden. „Jedes Ding hat seine Zeit und jetzt, im Altenteil, kann ich mich ganz diesen Aufgaben, meinem Mann, meinen Enkelkindern und dem Garten widmen“, sagt sie.

Die Ausbildung zur Meisterin hat sie seinerzeit nicht nur auf den Haushalt, sondern auch auf die Mitarbeit am Hof vorbereitet. Die Putenaufzucht und -mast sowie den Ackerbau leitetet heute Sohn Helge. „Ich habe mich gerne um die Putenküken und die anfallenden Arbeiten auf dem Hof gekümmert“, sagt die Niedersächsin.

Wie die Landwirtschaft, hat sich ebenfalls der ländliche Haushalt in den letzten Jahren stark gewandelt. „Früher war es selbstverständlich, dass die Großfamilie mit mehreren Generationen und den Mitarbeitern am Familientisch saß. Heute führt in der Regel jede Generation ihren eigenen Haushalt. Doch das schließt ein gutes Miteinander nicht aus“, sagt sie.

Das Gute: Diesen Veränderungen passt sich die Hauswirtschaft immer wieder an. „Es ist spannend, alte Kochbücher mit aktuellen Ernährungstrends zu vergleichen“, sagt sie. Denn auch hier beobachtet sie einen starken Wandel. „Nicht alles, was im Einkaufskorb landet, ist gesund. Als Landfrau setze ich mich dafür ein, dass die Schulen wieder mehr Alltagskompetenzen vermitteln.“ Für Vosteen gehören daher Kochunterricht, Ernährungslehre und der Umgang mit Haushaltsgeld in den Unterricht.

Was mögen Sie an Ihrem Beruf?

Familie und Beruf lassen sich optimal miteinander verbinden. Eltern und Kinder erleben das Arbeits- und Privatleben gemeinsam.

Was brachte er Ihnen im Alltag als Bäuerin?

Viel Abwechslung in den Aufgaben, immer neue Herausforderungen und viele interessante Begeg-nungen. Es war nie langweilig!

Würden Sie jungen Frauen und Männern zur Ausbildung raten?

Ja, der Beruf ist spannend und bietet viele Entwicklungschancen, wenn man am Ball bleibt.