Adventskranz und Lebkuchen in Afrika? Oder Island? Wer auswandert, findet einen neuen Rahmen, das Fest der Liebe zu feiern. Sieben Beispiele aus aller Welt.
Barbecue, Beach und Boot: Diese Worte sagt Daniel Potthoff, wenn er von Weihnachten spricht. Aufgewachsen ist er in Laer im Münsterland und ja, Kirchgang und ein großes Essen an festlicher Tafel gehörten für ihn früher selbstverständlich zum Fest.
„Jetzt bin ich nur noch alle zwei bis drei Jahre zu Heiligabend in Deutschland“, sagt der 31-Jährige. Von Heimweh und Wehmut keine Spur. „Ich wollt’ immer weg! Sehen, was andere machen und dann was Eigenes aufbauen.“
Genau das gelingt ihm in der Region Eldoret im Westen Kenias offenbar sehr gut: Potthoff besitzt hier keine eigene Farm, pachtet aber Jahr für Jahr mehr Flächen zu. Aktuell baut er auf 120 ha Kartoffeln, Weizen, Gerste und Mais an. Zudem hat er sich als Lohnunternehmer einen Namen gemacht. Seine Maschinen aus deutscher Herstellung sind begehrt.
Land der Gegensätze:
„Die Unterschiede hier sind gewaltig. Es gibt große Technik oder 100% Handarbeit – riesige Farmen, mittelgroße Betriebe und Kleinbauern“, sagt Potthoff. „Sicherheit ist für viele ein Thema. Doch ich mach mir keinen Kopf. Mich kennt hier jeder! Wenn ich ins Dorf geh, schließe ich nicht mal die Haustür ab.“„Easy going“ könnte das Lebensmotto des Abenteurers lauten, auch an Weihnachten: „Wir feiern mit ein paar Leuten am Strand. Alles locker, sommerlich warm und entspannt. Kurz nach Neujahr, wenn sie in den Läden den blinkenden Plastikkram wegräumen, spring ich wieder auf den Drescher.“R. Bröcker