Manuela Schumacher-Reber (43) und Michael Reber (43) sind in Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, daheim.
Michael ist bodenständig, solide, großzügig. Zugleich ist er sensibel, hört hin und fragt nach.
Diese gewisse Emotionalität habe ich ihm immer zugetraut, doch anfangs war sie wenig ausgeprägt. Oft hat er meine Meinung zwar angehört, aber vielleicht nicht wirklich verinnerlicht.
In den letzten Jahren, in denen wir ernste betriebliche Sorgen hatten, hat Michael mehrere Coachings besucht. Er ist dadurch wesentlich offener geworden. Unsere Gesprächskultur ist heute besser denn je. Außerdem überrascht er mich gelegentlich mit kleinen Notizen oder ich stelle verblüfft fest, dass er die Spülmaschine ausgeräumt hat.
Der Hof bleibt im Wandel: Jungsauen, geschlossenes System, heute nur noch Mast und Biogas als starkes Standbein. Ich mache die Buchhaltung und verwalte die Bankgeschäfte. Dass ich nicht in den Stall gehe, stand bereits fest, als wir heirateten. Im Landwirtschaftsamt Schwäbisch Hall bin ich Sachbearbeiterin. Diese Eigenständigkeit ist mir wichtig. Mit 18 Jahren verlor ich meine Eltern. Das hat mich geprägt, selbstständig, zäh und empfindsam gemacht.
Michael ist ehrenamtlich stark engagiert. Es tut ihm gut, auch wenn es unsere private Zeit beschneidet. Zudem ist er ein Fan der sozialen Medien und hat eine Facebook-Seite für unseren Hof aufgebaut. Lange Zeit waren wir uneins über die „richtige“ Art der Tierhaltung. Heute haben wir ein Ziel: Den Betrieb gemeinsam zukunftsfähig machen und Transparenz zeigen. Auch über die Umstellung auf Bio denken wir nach.“