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Hofkitas bundesweit fördern!

Lesezeit: 3 Minuten

Anne-Marie Muhs ist Montessori-Pädagogin. Die Ökotrophologin und Betriebswirtin lebt mit ihrer Familie auf einem Biobetrieb mit Schweinehaltung in Schleswig-Holstein. Mit der Kita Natura eG will sie Landwirten die Gründung eines Hofkindergartens erleichtern.


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Frau Muhs, wo gibt es die meisten Bauernhofkindergärten?


Muhs: Zwei Drittel der Bauernhofkitas befinden sich in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Einige gibt es in Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz und Bayern. In Süddeutschland wollen wir in diesem Jahr drei neue Kitas eröffnen.


Welche Vorteile bietet die Genossenschaft Landwirten, die selbst einen Kindergarten gründen wollen?


Muhs: Statt für jeden Kindergarten einen einzelnen, individuellen Verein zu gründen, steht für die Trägerschaft jetzt die Genossenschaft zur Verfügung. Wir stellen auch die Erzieher ein und kümmern uns um die Begehungen mit dem Jugend- und Gesundheitsamt, Förderanträge und die Öffentlichkeitsarbeit.


Wer trägt die Investitionskosten?


Muhs: Die Kosten für das Herrichten und Umbauen übernimmt der Landwirt. Wir mieten die Räume dann zu den normalen Mietpreisen in seiner Region an. Die Kosten für den Kindergartenbetrieb übernimmt dann die Genossenschaft.


Wer kann Mitglied werden?


Muhs: Eltern, Erzieher, Landwirte und jede engagierte Privatpersonen. Wenn ich Landwirt bin, mich das Thema interessiert, ich aber selbst keinen Kindergarten eröffnen möchte, kann ich natürlich auch Anteile erwerben. Ein Anteil kostet 350 €.


Wie viel Rücksicht muss der Betrieb auf den Kindergarten am Hof nehmen?


Muhs: Der Kindergarten selbst ist eingezäunt. Bei Arbeiten wie dem Güllefahren oder in der Erntezeit ist es klar, dass die Kinder nicht einfach über den Hof rennen. Ansonsten können die Schnittpunkte da liegen, wo Zeit und Raum dafür ist. Wenn es ein neues Kälbchen im Stall zu bestaunen gibt oder die Kinder am Feldrand beim Säen zusehen können, reicht ein Zuruf zum Erzieher. Manche Gruppen haben auch feste Aufgaben, die Sonnenkinder schieben morgens z.B. das Futter für die Färsen ran und freitags nimmt sich der Jungbauer etwas Zeit, um beim Mittagessen die neugierigen Fragen der Kinder zu beantworten. Wie weit sich Kindergarten und Hofleben vermischen, können wir also ganz individuell besprechen.


Muss ich eine bestimmte Betriebsstruktur, z.B. die ökologische Ausrichtung oder Tierhaltung haben, um einen Kindergarten mithilfe der Genossenschaft zu eröffnen?


Muhs: Ganz klar: Nein! Wir wollen den Kindern ein realistisches Bild der Landwirtschaft vermitteln und die meisten Betriebe in Deutschland wirtschaften konventionell. Viele Bauernhofkindergärten haben zwar bereits auf Ökobetrieben ihre Tore eröffnet. Ich würde mich aber freuen, wenn die Konventionellen nachziehen und ihre Art der Landwirtschaft an die nächste Generation vermitteln.


Weil wir darauf setzen, Kindern den Umgang mit Tieren näherzubringen, ist Tierhaltung natürlich gern gesehen. Oft kann man aber schon mit einigen Ziegen oder Hühnern eine Lösung finden.


Wie steht es um das Thema Vernetzung, was kann die Genossenschaft leisten?


Muhs: Wir können dank der Genossenschaft den Austausch unter den Kindergärten fördern und auch Landwirte und Erzieher miteinander vernetzen. Zu sehen, wie andere Kindergärten sich aufgestellt haben, welche Aktivitäten sie auf dem Hof anbieten und wie sie einzelne Projekte, z.B. ein Gemüsebeet, Erntetage, das Öl- oder Saftpressen, umsetzen, ist immer spannend.

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