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Ich will singen!

Lesezeit: 3 Minuten

Monika Lichtenegger ist freischaffende Sopranistin in München. Sie unterrichtetGesang, leitet Chöre und singt Opern. Eine Festanstellung lehnt sie ab. Die gebürtige Bauerntochter aus der Oberpfalz setzt auf Unabhängigkeit.


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Kälber tränken. Heu machen. Stundenlang Zuckerrüben „heindln“, also hacken. Monika Lichtenegger strahlt, wenn sie in Kindheitserinnerungen abtaucht. Die jetzige Großstädterin wuchs mit ihren drei Brüdern auf einem Hof in Hagelstadt bei Regensburg auf. „Als Jugendliche, kurz vor einer Probe, setzte ich in der Ernte diesen weißen Mundschutz auf. Ein Schreck für meinen Vater – und auch für die Nachbarn! Aber der Staub war zu problematisch für die Stimme“.


Heute, gut zwei Jahrzehnte später, ist der Gesang für Lichtenegger längst nicht mehr nur Hobby, sondern Lebensinhalt. „Singen macht mich glücklich. Wenn ich ein Konzert gebe, kann ich Menschen berühren – auf einer tieferen Ebene. Der Alltag lässt dafür meist keinen Raum“, erklärt die 38-Jährige.


Seit Abschluss ihres Studiums in Opern- und Konzertgesang ist sie als Sopranistin und Gesangslehrerin tätig. Sie intoniert Kirchenmusik, zeitgenössische Opern und Operetten sowie kleine, feine Werke unbekannter Komponisten. Große Konzert-projekte führen die Sängerin in die Schweiz, nach Österreich und Italien. „Heller Blues und dunkles Lied“ heißt ein Abendprogramm, das sie gegenwärtig mit dem Gitarristen Titus Waldenfels auf die Bühne bringt. Im Trio „Tre fiamme“ begleiten Gitarre und Querflöte Lichteneggers Gesang. Zudem übt sie die Barock-Oper „L’incoronazione di Poppea“ von Claudio Monteverdi ein.


Souverän, fokussiert, textsicher:

Fest angestellt an einer Oper oder Konzertbühne ist Lichtenegger nicht. „Oh nein!“, sagt sie. „Viele gehen diesen Weg. Ich möchte selbst wählen und entscheiden, was passiert. Vielleicht kommt das aus der Landwirtschaft.“


Ihr Tag beginnt am späten Vormittag, schließlich sind die Abende durch Auftritte und Chorproben lang. Gezielt übt die Sängerin täglich ein bis zwei Stunden Tonleitern oder Oktaven und studiert seitenlange Literatur. Wichtig dabei: Das richtige Maß. Die Stimme ist ihr „Instrument“. Sich heiser singen, das kann und darf sie sich nicht leisten.


Für einen Alltag, der derart viel Disziplin und Konzentration verlangt, findet die Künstlerin weitere Bezüge zu ihrer Kindheit auf dem Land. „Der Hof hat mich stark gemacht für das Berufsleben, und auch zäh. Weiterzumachen, das habe ich dort gelernt. Mich zu beweisen und auch durchzusetzen.“


In ihrer freien Zeit malt Lichten-egger, und sie tanzt Tango. Den elterlichen Betrieb, der heute verpachtet ist, besucht sie regelmäßig. Zusammen mit ihrer Gedichte schreibenden Mutter und dem Münchener Ensemble „FeinSein“ veranstaltete die Sängerin bereits zwei Konzerte in Hofatmosphäre.


„Ich wollte immer singen! Nach dem Abi war ich wirklich nicht zu bremsen. Und ich bin froh darüber“, sagt Lichten-egger. Dennoch rückt jetzt eine Idee aus früheren Tagen in den Vordergrund: „Mein Vater sagte immer: Jura passt zu Dir! Damals wollte ich nichts davon wissen. Heute lese ich Gesetzestexte und denke: Ja, spannend! Logisch! Die Auslegung macht mir sogar richtig viel Spaß. Wer weiß? Vielleicht studiere ich noch ein zweites Fach...“Reingard Bröcker

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