Mein Leitgedanke bei der GbR-Gründung mit Volker war der Wunsch, auch mal ein Wochenende frei zu haben und mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Mit Volker verstehe ich mich seit der Landwirtschaftsschule sehr gut und wir hatten vorher schon gemeinsam Maschinen gekauft und Mäharbeiten erledigt. Da war der Schritt zur Zusammenlegung der Betriebe gar nicht mehr groß – trotz aller Unkenrufe und der mangelnden Begeisterung unserer Altenteiler, wussten wir nach etwas Bedenkzeit, dass wir es wagen sollten. Arbeit hatten wir am Anfang, durch den Stallbau und den größeren Kuhbestand, mehr als vorher. Doch in der ersten Euphorie war das ganz egal.
Wir mussten erstmal lernen, dass man ab einer gewissen Größe strukturierter arbeiten muss, außerdem ist der Gesprächsbedarf größer. Seit einiger Zeit setzen Volker und ich uns jeden Montagnachmittag zusammen und besprechen, was war, was anliegt und was uns stört. Das ist fast der wichtigste Termin in der Woche. In den letzten Jahren hat sich eine Arbeitsteilung ergeben und wir haben relativ strenge Dienstpläne, wer an welchem Wochenende frei hat und wann Urlaub nimmt. Außerdem haben wir jede Woche feste Termine mit dem Tierarzt, zum Einstreuen und für den Kälberverkauf. Da können sich auch der Azubi und die zwei 400-Euro-Kräfte aus dem Stall drauf einstellen.
Anfangs waren wir beide Kuhleute, aber inzwischen ist Volker verantwortlich für den Stall – er ist einfach ein sehr guter Kuhkenner. Ich habe mich in die Außenwirtschaft und die betriebswirtschaftlichen Dinge reingefuchst. Dabei gibt es nicht einen Macher und einen Kopf, sondern wir sind beide gleichberechtigt. Die Arbeit hat unser Verhältnis verändert, aber wir sind immer noch befreundet.