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Keine Seltenheit: Mobbing von Bauernkindern

Lesezeit: 2 Minuten

Täglich Bauchschmerzen und Erbrechen. Schlechte Schulnoten. Weinkrämpfe. Erst ein Schulwechsel beendet das Leiden. Aufgrund der bäuerlichen Herkunft hat man ihre Tochter jahrelang gemobbt, berichtet eine Mutter in der Online-Umfrage zum „Mobbing von Bauernkindern“ des Landfrauen-Vereins Württemberg-Hohenzollern.


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Die Umfrage, die bis Mitte Februar 2018 lief, ist auf große Resonanz gestoßen. Über 300 Personen haben teilgenommen, zahlreiche Fach- und Publikumsmedien berichteten. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Mobbing von Bauernkindern zunimmt (siehe auch top agrar, 11/2017). So sagen 50,3% der Teilnehmer, dass sie als Bauernkind Opfer von Mobbing waren oder bis heute sind. 75% der Teilnehmer geben an, dass sie Kinder kennen, die aufgrund ihrer Herkunft vom Hof gemobbt wurden. Dabei lassen sich offenbar Unterschiede zwischen den Altersgruppen feststellen. Während man Ältere oftmals mit dem Klischee des „Hinterwäldlers“ stigmatisierte, würden heutige Mobbingopfer verstärkt als „Umweltsünder“ und „Massentierhalter“ verunglimpft. Erschreckend: Während als Haupttäter die Mitschüler auftreten, geben 30% der Befragten an, dass auch Lehrer und Erzieher am Mobbing beteiligt waren. „Die meisten Lehrer haben ein schlechtes Bild von der Landwirtschaft. Ich musste mich immer rechtfertigen“, beschreibt ein Umfrageteilnehmer seine Situation.


Aus diesen Ergebnissen wollen die Landfrauen um Präsidentin Juliane Vees aus Eutingen-Weitingen Konsequenzen ziehen. Es sei wichtig, die Lehrer von Anfang an für die „Exotenstellung“ vieler Bauernkinder in den weiterführenden Schulen zu sensibilisieren. Zudem müssten Politik und Verbände sich gegen die Beeinflussung des Unterrichts durch landwirtschaftskritische Tierschutzsorganisationen engagieren. Diese bieten teilweise fertig erstellte Unterrichtseinheiten zum Thema an, die die Schulen kostenfrei verwenden dürfen – sie zeigten aber kein realistisches Bild der modernen Landwirtschaft. „Während man den Bauernverband als Lobbyorganisation wahrnimmt, wird das Material der NGOs und deren Ansinnen nicht weiter kritisch hinterfragt“, erklärt Vees, wo sie ansetzen möchte. Wichtig findet die engagierte Bäuerin zudem, dass die Schulbücher die Anbauformen fair vergleichend darstellen, ohne zu werten. Einen Termin bei der Kultusministerin haben die Landfrauen bereits.


top agrar meint: Eine gelungene Aktion! Sie zeigt gute Ansatzpunkte und die Dringlichkeit des Themas. Die Verbände, aber auch jeder einzelne Landwirt, kann mit Hofaktionen etwas tun.

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