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Lästig, fies, gefährlich?

Lesezeit: 4 Minuten

Die Mücken sind da. Zu den heimischen Plagegeistern gesellen sich vermehrt eingeschleppte Arten. Welche Folgen hat das für uns – und wie kann man sich schützen?


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Die Mücke gilt als gefährlichstes Tier der Welt. Jährlich sterben weltweit zwischen 700000 und einer Million Menschen an Krankheiten, die durch einen Mückenstich übertragen werden.


Bedingt durch mildere Winter und wärmere Sommer hat sich auch die Mückenpopulation in Deutschland in den letzten Jahren verändert. Die heimischen Gnitzen, Stech-, Kriebel-, Sand- und Überschwemmungsmücken sind vergleichsweise harmlos und kaum als Killer verschrien. Meistens zieht ihr Stich eine juckende und lästige Rötung nach sich, die ohne viel Zutun wieder abheilt.


Der Mückenatlas


Doch die Plagegeister haben Gesellschaft von tropischen Arten bekommen, die entweder eingeschleppt werden oder einwandern. Welche Arten sich wo niedergelassen haben? Darüber gibt unter anderem der „Mückenatlas“ des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg, Brandenburg, Auskunft.


Das Zentrum fordert alle Bürgerinnen und Bürger auf, selbst zum „Mückenjäger“ zu werden. Die Plagegeister sollen lebend gefangen, eingefroren und in einem Kunststoffgefäß ans Leibniz-Zentrum geschickt werden. Die Forscher bestimmen dann die Art und kartieren sie. (Weitere Infos zu diesem Thema finden interessierte Mückenjäger unter www.mueckenatlas.com)


West-Nil-FiEber und Co.?


Bisherige Auswertungen zeigen, dass sich vor allem die Asiatische Tigermücke von Süddeutschland aus im Land etabliert. Sie ist anhand ihrer weißen Streifen leicht zu erkennen. In ihren Ursprungsgebieten in Süd- und Südostasien überträgt sie Krankheiten wie das West-Nil-, Gelb-, Dengue- oder Chikungunya-Fieber. Die asiatische Buschmücke, ein ähnlich übler Geselle, wurde zudem bereits in allen Bundesländern außer Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gesichtet. In Augsburg und Wiesbaden ist darüber hinaus die koreanische Buschmücke angekommen.


Doch das Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald gibt vorerst Entwarnung: In Deutschland haben bislang nur wenige Übertragungen des West-Nil-Fiebers durch Mücken stattgefunden. Denn damit eine Mücke eine Krankheit übertragen kann, muss sie zuvor einen Infizierten gestochen haben. In Deutschland ist das bislang ausgesprochen unwahrscheinlich.


Forscher gehen jedoch davon aus, dass Stechmücken als Krankheitsüberträger in Zukunft auch hierzulande eine größere Rolle spielen werden.


Mit Mückenstich zum Arzt?


Tiefrot verfärbt, heiß und mit einem Hof, der sich rund um die Einstichstelle stetig vergrößert: Weisen Mückenstiche diese Merkmale auf, sind sie häufig entzündet.


Leichtere Entzündungen behandeln Ärzte zumeist mit einer antibiotischen (Cortison-) Salbe. Wird eine weitergehende Entzündung der Lymphbahnen oder sogar eine Blutvergiftung diagnostiziert, versorgt der Arzt den Patienten meistens mit einem Antibiotikum zur Einnahme. Zusätzlich können auch Antiallergika zum Einsatz kommen.


Laut Krankenkassenberichten müssen in den vergangenen Jahren offenbar deutlich mehr Mückenstiche als früher vom Arzt begutachtet und behandelt werden. Die Stiche entzünden sich häufiger. Schwere allergische Reaktionen auf Mückenstiche sind allerdings weiterhin selten: Das Gift von Wespen und Bienen gefährdet nach wie vor weitaus mehr Menschen.


Als Ursache für die Zunahme der Komplikationen werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Zum einen können die Insekten Umweltgifte oder Bakterien in die Einstichwunde einbringen, etwa wenn sie vorher auf einem Kuhfladen oder einer giftigen Pflanze gesessen haben.


Zum anderen verabreichen die importierten Mückenarten ihrem Opfer größere Giftmengen. Diese wirken zudem stärker. Die Gefahr einer Entzündung steigt. Das Gleiche gilt fürs Aufkratzen der Einstichstelle: Auch das kann eine Entzündung verschlimmern, wenn Bakterien eingetragen werden.


Kühlen, kühlen, kühlen


Egal, ob Coolpack, Eiswürfel oder ein Paket Tiefkühlerbsen: Kälte lindert den Juckreiz. Auch anderen Hausmitteln zur „Erstversorgung“, wie z.B. etwas Spucke, einer halben Zwiebel oder einer Zitronenscheibe auf dem Stich, sagt man lindernde Wirkung nach. Skeptisch sehen die Tester von Stiftung Warentest dagegen Gele mit Antihistaminika aus der Apotheke. Sie dringen nicht tief genug in die Haut ein, um wirksam das Jucken zu verhindern, stellt die Stiftung klar.


Noch besser sei es daher, es gar nicht erst zu einem Stich kommen zu lassen. Vor einem Mückenstich schützt langärmelige und leichte Kleidung. Repellentien, auch bekannt als Mückensprays, wehren Mücken durch ihren Geruch ab. Fliegengitter vor Schlafzimmerfenstern und Türen halten das Haus mückenfrei. Ein weiterer Tipp der Warentester: Die Tiere, die dennoch ins Haus gelangen, eliminiert man idealerweise mit einem Staubsauger. Die Fliegenklatsche könnte Flecken hinterlassen und ein insektizidhaltiges Mückenspray beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit der Mücken.


kathrin.hingst@topagrar.com

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