Die Mehrzahl der Hundegeburten läuft völlig problemlos, so dass aufmerksame Zurückhaltung des Besitzers wichtiger ist als übereiltes Eingreifen. Andererseits erfordern einige Zwischenfälle unter Umständen ein zügiges Einschreiten.
- Zu den häufigsten Zwischenfällen gehört das Stocken der Geburt. Die Ursachen hierfür können eine Wehenschwäche, mangelhafte Weite des Geburtsweges, zu große Embryonen, Fehllagen der Welpen oder Gebärmutterverdrehungen bzw. –abknickungen sein. Wegen der Vielzahl der Ursachen muss unbedingt vor dem unsachgemäßen Einsatz des Wehenmittels Oxytocin gewarnt werden. Fehleinschätzungen können der Hündin das Leben kosten. Bleiben Welpen sichtbar im weichen Geburtsweg hängen, darf mit einem Finger unter Anwendung von Gleitgel im Rhythmus der Wehen Unterstützung geleistet werden.
- Ein guter Anhaltspunkt ist immer die Einschätzung des Allgemeinbefindens der Hündin. Körpertemperaturen von mehr als 40,0 °C vor und nach der Geburt deuten auf Probleme hin, ebenso grünlicher Ausfluss schon vor der Geburt des ersten Welpen. Krämpfe der Hündin nach Abschluss der Geburt kündigen eventuell eine Eklampsie (Milchfieber) an. In diesem Fall sollten Sie den Tierarzt informieren.
- Welpen, die nach der Geburt schlecht oder wenig atmen, kann durch vitalisierendes Reiben mit einem Handtuch geholfen werden. Möglich ist auch eine Anregung der Atmung mit einem Kaltwasserguss im Genick- und Halsbereich. Bitte nicht den ganzen Welpen mit dem Kälbereimer übergießen! Deutliches Anblasen der Nasenöffnungen bringt Sauerstoff in die Atemwege. Noch effektiver ist aber das vorsichtige Einblasen von Luft direkt mit dem aufgesetzten Mund.