Marita und Gerd Kempken, Adelheidsdorf, Niedersachsen
Ein Schild an der Straße weist klar und deutlich darauf hin: „Von 12 bis 14 Uhr Mittagsruhe!“ Damals, vor 10 Jahren, als die Landwirte Gerd und Marita Kempken aus Adelheidsdorf bei Celle das Schild aufstellten, war es eine Verzweiflungstat. „Hier auf dem Milchviehbetrieb stehen wir jeden Morgen früh auf. Wir brauchen mittags eine Pause“, berichtet Betriebsleiter Gerd Kempken. Doch kaum jemand nahm darauf Rücksicht, viele riefen sogar extra über Mittag an, weil sie sichergehen wollten, den Landwirt auch zu erreichen.
Das Schild am Hofeingang änderte daran zunächst wenig. Doch inzwischen sind die Kempkens rigoros: Der Betriebsleiter schaltet sein Handy während der Mittagspause aus und legt sich eine Stunde zum Mittagsschlaf aufs Sofa. Marita Kempken hingegen ist zwar erreichbar, freut sich aber auch auf das ungestörte Mittagessen mit ihrem Mann. Seit sie halbtags berufstätig ist, verschiebt sich die Essenszeit auch mal. „Manchmal schlafe ich vor dem Mittagessen. Hauptsache, ich komme ein wenig zur Ruhe“, sagt der Landwirt. Danach fühlt er sich ausgeruht und fit für den Rest des Arbeitstages.
Marita Kempkens Ausgleich ist der Sport. Wenn möglich, geht sie zwei- bis dreimal pro Woche ins Fitnessstudio. „Das ist mein Ausgleich, sonst werde ich unzufrieden“, so die zweifache Mutter.-kh-