Wie Sie mit Brennnesseljauche und Niem Schädlinge und Krankheiten vom Garten fernhalten, verrät Andrea Jungwirth.
Hummeln oder Schmetterlinge beobachten und die Farbenpracht der Blumen bewundern. Das erfreut das Herz jedes Gärtners.
Doch die Freude wird schnell getrübt, wenn Blattläuse die Rosen besiedeln, Monilia die Aprikosenernte schmälert oder die Tomatenpflanzen der Braunfäule zum Opfer fallen. Brennnesseljauche und Niem können helfen.
Wunderwaffe Brennnessel:
Eine der natürlichen Wunderwaffen für den Garten ist Brennnesseljauche. Sie ist einfach herzustellen und hat nur einen Nachteil: den Geruch. Dieser verflüchtigt sich nach dem Ausbringen aber relativ schnell. Brennnesseljauche können Sie zur Pflanzenstärkung, zur milden Düngung und Blattlausbekämpfung verwenden. Sie kann auch bei der Pilzbekämpfung helfen. Verdünnen Sie die Jauche mit Wasser im Verhältnis 1:10 oder 1:20 und gießen Sie die Pflanzen im Wurzelbereich. Zum Besprühen von Pflanzen ist eine höhere Verdünnung nötig oder es werden nicht vergorene Extrakte verwendet.Mit Niem gegen Schädlinge:
In seiner Heimat Indien und Burma werden fast alle Bestandteile des riesigen Niembaums verwendet. Die Blätter für Kosmetik, die Samen und das daraus gewonnene Öl dient zur sanften Schädlingsbekämpfung. Niem wirkt ausschließlich auf saugende und beißende Insekten, die sich direkt von Pflanzenmaterial ernähren.Niem enthält viele wirksame Stoffe, der Hauptwirkstoff Azadirachtin ist in einer Verdünnung von 1 zu 10 Mio. gegen Schädlinge wirksam. Es hilft vor allem gegen Insekten wie Motten, Falter, Zünsler, Spanner, Spinnmilben, Stechmücken, Thripse, Zikaden, Blattläuse, Wanzen und Weiße-Fliegen-Larven. Schmetterlinge legen auf mit Niem behandelten Blättern und Blüten keine Eier ab. Noch besser ist, dass Schnecken Niem nicht mögen. Auf mit Niempresskuchen gedüngtem Boden und auf besprühten Blättern fühlen sie sich nicht wohl.
Nicht empfindlich gegenüber Niem sind die Larven von Ameisen, Bienen, Ohrwürmern und Spinnen. Nützlinge wie Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen werden nicht geschädigt und auch auf Warmblütler hat Niem keine negativen Auswirkungen.
Gewöhnliche Pechnelke hilft:
Eine einfache Wiesenblume hilft Gärtnern, die gerne Tomaten anbauen. Die Gewöhnliche Pechnelke stärkt die Abwehrkräfte, fördert das Wachstum, erhöht den Ertrag und schützt vor Pilzerkrankungen, auch gegen Krautfäule. Die im Samen enthaltenen Wachstumshormone, die Brassinosteroide, machen die Pflanze so wertvoll. Die wachstumsfördernde Wirkung hilft gegen Grauschimmel, Mehltau, Tabakmosaikvirus und Braunfäule.Nachdem Hormone bereits in kleinsten Mengen wirken, wird Pechnelkenextrakt nur verdünnt verwendet. Die Inhaltsstoffe der Samen werden mit Milchzucker gemischt, sodass Pechnelke dosierbar wird. Eine zu hohe Dosierung schwächt die Wirkung ab. Sie können fertiges Pechnelken-Extrakt z.B. hier bestellen: www.naturprodukte-mv.de.
Nicht nur Pflanzen, auch Moose haben positive Wirkungen im Nutzgarten. Viele Moose sind Überlebenskünstler und enthalten Stoffe, um sich vor Bakterien, Pilzen und Fressfeinden zu schützen. Lebermoose zum Beispiel zählen zu der artenreichsten Moosgruppe und zeichnen sich durch eher fleischige und rundliche „Blätter“ aus.
Kontakt: anja.rose@topagrar.com
