Herr Schock, welche Bedeutung hat das Patenamt heute noch?
Schock: Es gibt zwar weniger Taufen als noch vor 30 Jahren, doch ich sehe häufig, dass die Eltern ihre Paten sehr sorgfältig auswählen. Immerhin ist es auch eine ganz besondere Aufgabe, der Pate eines jungen Menschen zu sein. Das Patenamt ist eines der schönsten Kirchenämter!
Warum gibt es überhaupt Taufpaten?
Schock: Im Gegensatz zu den Erwachsenen können sich Kinder noch nicht bewusst für die Religion entscheiden. Deshalb begleiten die Taufpaten sie im Glauben, bis sie alt genug sind, mit der Konfirmation ihr eigenes Bekenntnis abzulegen. Bis ins Mittelalter ließen sich die Menschen übrigens erst im Erwachsenenalter taufen. Oft wurde dann der gesamte Hausstand gleich mitgesegnet.
Was geben Sie Paten mit auf den Weg?
Schock: Sie sollten sich für das Kind interessieren und eine eigenständige Beziehung aufbauen, die nicht in Konkurrenz zu den Eltern steht. Paten sind Weggefährten. Das bedeutet, für das Kind da zu sein. Auch dann, wenn es in der Pubertät mit den Eltern schwierig wird oder während der Ernte nicht genug Zeit für einen Ausflug ist. Natürlich würde ich mich auch freuen, wenn die Paten zum Beispiel die erste Kinderbibel verschenken oder ab und zu anbieten, gemeinsam einen Gottesdienst zu besuchen.
Welche Aufgaben haben Paten noch?
Schock: Sie begleiten das Kind in der Entwicklung. Für die Eltern sind sie daneben beispielsweise auch eine Entlastung. Denn diese wissen: Da ist immer jemand, dem mein Kind vertraut, wenn ich mal Hilfe brauche. Und für die Kinder ist es eine enorme Bereicherung, einen Paten zu haben, der vielleicht in einer ganz anderen Lebenssituation steckt als die Eltern.
Was macht eine Bezugsperson außerhalb der eigenen Lebensumstände so besonders?
Schock: Nehmen wir zum Beispiel die Landwirtskinder: Auf dem Hof wachsen sie in einer stark geprägten Welt auf. Bei einem Wochenende mit dem Patenonkel oder der Patentante, die vielleicht ein Dorf weiter oder sogar in der Stadt wohnen, erleben sie, wie Menschen außerhalb der bekannten Scholle ticken. Das ist wertvoll für die Entwicklung. Ganz davon ab ist es für das Kind natürlich auch schön, mal ohne die Geschwister im Mittelpunkt zu stehen.-km-
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Herr Schock, welche Bedeutung hat das Patenamt heute noch?
Schock: Es gibt zwar weniger Taufen als noch vor 30 Jahren, doch ich sehe häufig, dass die Eltern ihre Paten sehr sorgfältig auswählen. Immerhin ist es auch eine ganz besondere Aufgabe, der Pate eines jungen Menschen zu sein. Das Patenamt ist eines der schönsten Kirchenämter!
Warum gibt es überhaupt Taufpaten?
Schock: Im Gegensatz zu den Erwachsenen können sich Kinder noch nicht bewusst für die Religion entscheiden. Deshalb begleiten die Taufpaten sie im Glauben, bis sie alt genug sind, mit der Konfirmation ihr eigenes Bekenntnis abzulegen. Bis ins Mittelalter ließen sich die Menschen übrigens erst im Erwachsenenalter taufen. Oft wurde dann der gesamte Hausstand gleich mitgesegnet.
Was geben Sie Paten mit auf den Weg?
Schock: Sie sollten sich für das Kind interessieren und eine eigenständige Beziehung aufbauen, die nicht in Konkurrenz zu den Eltern steht. Paten sind Weggefährten. Das bedeutet, für das Kind da zu sein. Auch dann, wenn es in der Pubertät mit den Eltern schwierig wird oder während der Ernte nicht genug Zeit für einen Ausflug ist. Natürlich würde ich mich auch freuen, wenn die Paten zum Beispiel die erste Kinderbibel verschenken oder ab und zu anbieten, gemeinsam einen Gottesdienst zu besuchen.
Welche Aufgaben haben Paten noch?
Schock: Sie begleiten das Kind in der Entwicklung. Für die Eltern sind sie daneben beispielsweise auch eine Entlastung. Denn diese wissen: Da ist immer jemand, dem mein Kind vertraut, wenn ich mal Hilfe brauche. Und für die Kinder ist es eine enorme Bereicherung, einen Paten zu haben, der vielleicht in einer ganz anderen Lebenssituation steckt als die Eltern.
Was macht eine Bezugsperson außerhalb der eigenen Lebensumstände so besonders?
Schock: Nehmen wir zum Beispiel die Landwirtskinder: Auf dem Hof wachsen sie in einer stark geprägten Welt auf. Bei einem Wochenende mit dem Patenonkel oder der Patentante, die vielleicht ein Dorf weiter oder sogar in der Stadt wohnen, erleben sie, wie Menschen außerhalb der bekannten Scholle ticken. Das ist wertvoll für die Entwicklung. Ganz davon ab ist es für das Kind natürlich auch schön, mal ohne die Geschwister im Mittelpunkt zu stehen.-km-