Welche Gehölze trotzen Hitze, Trockenheit und Spätfrösten – und bereichern den Garten? Wir haben schöne Sorten und Pflanztipps zusammengestellt.
Während in der öffentlichen Debatte noch immer Stimmen den Klimawandel anzweifeln, haben Baumschulen und Fachleute längst begonnen, sich darauf einzustellen. Welche Bäume können Trockenheit besonders gut aushalten? Welche sind schädlingsresistent und kommen auch mit Spätfrösten und Stürmen gut zurecht? In Freilandversuchen werden geeignete Arten und Sorten schon jetzt erprobt. So hat z.B. die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim, eine Klimabaum-Tabelle mit robusten Bäumen und Sträuchern erstellt (Download unter www.lwg.bayern.de).
Entscheidend sind solche Überlegungen für Straßen- und Stadtbäume, die aufgrund ihres Standorts hohem Stress ausgesetzt sind. Doch auch Hobbygärtner und Hofbesitzer machen es sich einfacher, wenn sie bei Neupflanzungen auf die Robustheit der Bäume achten.
Denn fest steht: Je höher die Temperaturen steigen, desto stärker profitieren der Garten und die sich darin aufhaltenden Menschen davon, dass es Bäume gibt. Sie spenden Kühle und Schatten, besser als jeder Sonnenschirm es kann. Sie fördern die Arten- und Insektenvielfalt – Studien zufolge unabhängig davon, ob es sich um heimische oder eingewanderte Gehölze handelt. Unter den heimischen Bäumen und Sträuchern gibt es viele sehr robuste Vertreter, z.B. die Schlehe (Schwarzdorn) oder Wildrosen wie Hundsrosen. Sie kommen auch an sehr trockenen Standorten lange Zeit ohne Wasser aus.
Übrigens: Die Frage, ob man einen Baum durch sparsames Gießen zum Ausbilden langer Wurzeln „erziehen“ kann, sieht unsere Expertin Elke Kuper, Gartenplanerin aus Niedersachsen, kritisch. Kräftig und widerstandsfähig würden Gehölze nur, wenn sie in der Anwachsphase und den ersten Jahren im Freiland ausreichend Wasser bekommen. „Doch danach kann man es sich mit robusten Sorten wirklich leichter machen“, so ihre Einschätzung. Auf Seite 128 finden Sie eine Übersicht über robuste Gehölze, die naturnahe Gärten durch Form, Fruchtschmuck oder buntes Laub auch optisch bereichern.
Pflanztipps
Den Boden vor der Pflanzung tief und gründlich lockern (etwa doppelte Tiefe des Wurzelballens) und Humus ins Pflanzloch einbringen.
Bäume und Sträucher nicht zu tief pflanzen (Oberkante Erdballen; bei Wurzelware die verdickte Stelle am Übergang zwischen Wurzel und Stamm frei lassen).
Effektiver lässt sich der Baum gießen, wenn man ein Drainagerohr mit eingräbt. Sonst um die Baumscheibe herum einen kleinen Erdwall aufschütten, damit das Wasser nicht ablaufen kann.
Während der Anwachsphase (ca. ein halbes Jahr) einmal pro Woche durchdringend wässern. Auch in trockenen, frostfreien Wintern gießen!
Eine Baumscheibe hilft dem Baum beim Anwachsen. Sie darf direkt mit Bodendeckern oder einjährigen Sommerblumen bepflanzt werden.
Die ideale Pflanzzeit für Gehölze ist die kalte Jahreszeit von Ende Oktober bis Weihnachten. Bei ausbleibendem Frost kann man sie auch noch im Januar und Februar pflanzen.
Bei einer größeren Neuanpflanzung spart eine Tröpfchenbewässerung viel Zeit und gewährleistet eine ausreichende Durchfeuchtung.
kathrin.hingst@topagrar.com
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Welche Gehölze trotzen Hitze, Trockenheit und Spätfrösten – und bereichern den Garten? Wir haben schöne Sorten und Pflanztipps zusammengestellt.
Während in der öffentlichen Debatte noch immer Stimmen den Klimawandel anzweifeln, haben Baumschulen und Fachleute längst begonnen, sich darauf einzustellen. Welche Bäume können Trockenheit besonders gut aushalten? Welche sind schädlingsresistent und kommen auch mit Spätfrösten und Stürmen gut zurecht? In Freilandversuchen werden geeignete Arten und Sorten schon jetzt erprobt. So hat z.B. die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim, eine Klimabaum-Tabelle mit robusten Bäumen und Sträuchern erstellt (Download unter www.lwg.bayern.de).
Entscheidend sind solche Überlegungen für Straßen- und Stadtbäume, die aufgrund ihres Standorts hohem Stress ausgesetzt sind. Doch auch Hobbygärtner und Hofbesitzer machen es sich einfacher, wenn sie bei Neupflanzungen auf die Robustheit der Bäume achten.
Denn fest steht: Je höher die Temperaturen steigen, desto stärker profitieren der Garten und die sich darin aufhaltenden Menschen davon, dass es Bäume gibt. Sie spenden Kühle und Schatten, besser als jeder Sonnenschirm es kann. Sie fördern die Arten- und Insektenvielfalt – Studien zufolge unabhängig davon, ob es sich um heimische oder eingewanderte Gehölze handelt. Unter den heimischen Bäumen und Sträuchern gibt es viele sehr robuste Vertreter, z.B. die Schlehe (Schwarzdorn) oder Wildrosen wie Hundsrosen. Sie kommen auch an sehr trockenen Standorten lange Zeit ohne Wasser aus.
Übrigens: Die Frage, ob man einen Baum durch sparsames Gießen zum Ausbilden langer Wurzeln „erziehen“ kann, sieht unsere Expertin Elke Kuper, Gartenplanerin aus Niedersachsen, kritisch. Kräftig und widerstandsfähig würden Gehölze nur, wenn sie in der Anwachsphase und den ersten Jahren im Freiland ausreichend Wasser bekommen. „Doch danach kann man es sich mit robusten Sorten wirklich leichter machen“, so ihre Einschätzung. Auf Seite 128 finden Sie eine Übersicht über robuste Gehölze, die naturnahe Gärten durch Form, Fruchtschmuck oder buntes Laub auch optisch bereichern.
Pflanztipps
Den Boden vor der Pflanzung tief und gründlich lockern (etwa doppelte Tiefe des Wurzelballens) und Humus ins Pflanzloch einbringen.
Bäume und Sträucher nicht zu tief pflanzen (Oberkante Erdballen; bei Wurzelware die verdickte Stelle am Übergang zwischen Wurzel und Stamm frei lassen).
Effektiver lässt sich der Baum gießen, wenn man ein Drainagerohr mit eingräbt. Sonst um die Baumscheibe herum einen kleinen Erdwall aufschütten, damit das Wasser nicht ablaufen kann.
Während der Anwachsphase (ca. ein halbes Jahr) einmal pro Woche durchdringend wässern. Auch in trockenen, frostfreien Wintern gießen!
Eine Baumscheibe hilft dem Baum beim Anwachsen. Sie darf direkt mit Bodendeckern oder einjährigen Sommerblumen bepflanzt werden.
Die ideale Pflanzzeit für Gehölze ist die kalte Jahreszeit von Ende Oktober bis Weihnachten. Bei ausbleibendem Frost kann man sie auch noch im Januar und Februar pflanzen.
Bei einer größeren Neuanpflanzung spart eine Tröpfchenbewässerung viel Zeit und gewährleistet eine ausreichende Durchfeuchtung.