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Stärken machen stärker

Lesezeit: 4 Minuten

Wo liegen die eigenen Talente? Sie geraten im Alltag schnell in den Hintergrund. Dr. Silvia Riehl erklärt, wie man sie zutage fördert und für den eigenen Erfolg nutzt.


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Es gibt Menschen, die sind in jeder Situation top organisiert. Andere vermitteln zwischen zwei Streitenden oder sind echte Verkaufstalente. Doch im Freundeskreis freiheraus sagen, was man richtig gut kann, was echt super läuft? Das wäre ja vermessen! Vielen Menschen ist zudem gar nicht bewusst, dass ihre Stärken etwas Besonderes sind. Sie tun ihre Talente vielmehr als alltäglich ab. Was nicht so gut läuft, ist einfach offensichtlicher als das, was ohne große Mühe gelingt. Doch wer seine Stärken gründlich auslotet, kann sie nutzen, um seine eigenen Ziele besser zu erreichen.


Die Stärken aufspüren


Betrachte ich meine Stärken, besinne ich mich darauf, was ich gut kann. Natürlich verbessern und trainieren wir diese angeborenen Talente im Laufe unseres Lebens. Profisportler sind dafür das beste Beispiel. Doch einige Talente geraten mit den Jahren in Vergessenheit. Der Alltag, Rückschläge und auch das angeeignete Wissen darüber, „wie die Dinge funktionieren“, überlagern schlichtweg unser Bauchgefühl.


Es lohnt also, sich im Leben immer mal wieder bewusst zu machen, was man gut kann, was einem mühelos gelingt und warum. Dabei hilft ein Blick in die Vergangenheit: Nehmen Sie sich dafür ein Blatt Papier und teilen Sie es in die vier Spalten: Kindheit, Jugend, Ausbildung und Gegenwart. Notieren Sie darin, was Sie in dem jeweiligen Zeitabschnitt gerne und gut gemacht haben und schreiben Sie daneben, warum Sie damit so erfolgreich waren.


So können Sie einige Ihrer Stärken identifizieren. Viele davon sind womöglich gut ausgebildet. Andere eher verblasst. Vielleicht waren Sie als Kind besonders wagemutig. Doch heute fehlt diese Kühnheit und Sie zögern, Entscheidungen zu treffen.


Blinder Talent-Fleck


Stärken, die man dagegen weiter trainiert hat, sind irgendwann fast übermächtig. Das kann dazu führen, dass sie eher negativ zu Buche schlagen. Zwei Beispiele: Der wohl organisierte und nach Perfektion strebende Landwirt kann sehr unflexibel sein. Wenn sein Plan fehlschlägt, gerät er völlig durcheinander. Die mitfühlende, fürsorgliche Bäuerin ist schnell überfordert, weil sie nie an sich selbst denkt oder andere zu sehr bemuttert.


Wer das erkennt, kann das eigene Wechselspiel von Stärken und vermeintlichen Schwächen offenlegen. Die Herausforderung besteht darin, zu erkennen, was die Kehrseite der eigenen Stärken ist. Der Überorganisierte kann versuchen, die Dinge etwas lockerer zu sehen. Dann funktioniert der Plan eben nur zu 75%. Die Fürsorgliche übt, ihr Umfeld weniger stark zu beeinflussen oder in einigen Situationen mal die Stirn zu bieten, statt ständig nachzugeben.


Der Stärke treu bleiben


Das bedeutet nicht, die eigenen Stärken völlig zu vernachlässigen. Ziel ist es, zu üben, anspruchsvoll zu sein, aber nicht perfektionistisch; strukturiert, aber nicht unflexibel; hilfsbereit, aber nicht aufopfernd.


Um dieses Zusammenspiel der Talente sichtbar zu machen, gibt es den „Core Quality Quadrant“ nach Daniel Ofmann: Nehmen Sie einen Zettel und schreiben Sie eine Kompetenz auf, die Sie auszeichnet, zum Beispiel „sorgfältig“. Rechts daneben schreiben Sie, wohin zu viel von dieser Kompetenz führt, z.B. „pedantisch“. Schreiben Sie ein positives Gegenteil zu diesem Fallstrick darunter. Beispielsweise „nachsichtig“. Hier liegt das Potenzial für die eigene Entwicklung. Bin ich sorgfältig, neige aber dazu, die Dinge penibel und kleinlich zu sehen, sollte ich ggf. trainieren, lockerer mit mir und meinem Umfeld umzugehen. ▶


Doch hier ist das Modell noch nicht zu Ende. Wohin würde zu viel Nachsicht führen? An welchem Punkt reagieren Sie darauf allergisch? Womöglich sobald es in „Achtlosigkeit“ umschlägt? Denn dies ist wiederum der Gegenspieler unserer Startkompetenz, der Sorgfalt.


Es zeigt sich: Alle Stärken haben immer einen positiven und negativen Einfluss. Spielen Sie das Modell ruhig mit Ihren eigenen Kompetenzen oder anderen wie „Ehrgeiz“, „Kreativität“ oder „Überzeugungskraft“ durch.


Das hört sich erst einmal knifflig an. Es hilft aber dabei, andere wohlmeinender zu betrachten. Wenn mich an jemandem z.B. stört, dass er unflexibel ist und ich allergisch reagiere, dass er sich in neuen Situationen schlecht anpassen kann, dann muss ich mich daran nicht abarbeiten. Ich kann stattdessen überlegen, welche Kompetenz auf der Kehrseite liegt: die Strukturiertheit. Diese kann ich wertschätzen.


katharina.meusener@topagrar.com


◁ Unsere Autorin Dr. Silvia Riehl, Coach und Mediatorin aus Ganderkesee in Niedersachsen

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