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Urlaub im Proberaum

Lesezeit: 3 Minuten

Rainer Mönch aus dem mecklenburgischen Goldenstädt ist Geschäftsführer eines großen Agrar-Unternehmens. In einer Band zu singen und Bass zu spielen, erdet ihn.


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Rainer Mönch ist 63 Jahre alt, studierter Landmaschinenbauer und Futtermittelexperte. Seit 2008 leitet er die Geschicke der Agp Lübesse, eines Betriebs mit ca. 2200 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, Milchviehhaltung und Hähnchenmast.


Rund um die Uhr ist der zweifache Familienvater erreichbar – auch an Sonn- und Feiertagen. Im Lautlos-Modus befindet sich sein Handy nur freitagabends, in der Zeit von 18.30 Uhr bis Mitternacht. Denn dann ist Bandprobe im 25 Kilometer entfernten Demen – und dieser Termin ist fix.


Freitags ist Bandprobe


Beim gemütlichen Feierabendbier sprechen die fünf Mitglieder der „Roldies“, alle über 60, zunächst über Gott und die Welt. Danach geht es an die Instrumente. Während Mönch zu Mikrofon und Bassgitarre greift, lassen die anderen ihre Rhythmus- und Leadgitarren erklingen, setzen sich ans Schlagzeug oder ölen die Stimme. Erst im August dieses Jahres hat sich die Freizeitband gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von zwei Gruppen, bei denen je ein Musiker abgesprungen war. Zum Repertoire der „Roldies“ gehören, wie der Name vermuten lässt, Rocksongs und Oldies.


„Solo oder im Hintergrund zu singen und meinen Bass in den Händen zu halten, ist für mich wie Urlaub auf Mallorca. Da fällt der Stress von mir ab. Das tut gut und macht unheimlich Spaß“, schwärmt Mönch, der als Geschäftsführer die Verantwortung für rund 100 Angestellte trägt. Ihre Zukunft bereitet ihm, angesichts der agrarpolitischen Umbrüche und mangelnder Planbarkeit, Kopfzerbrechen.


Drei- bis viermal im Jahr wollen die „Roldies“ auftreten, etwa anlässlich des Familienfestes am Kartoffelmarkt in Sülte, bei Dorffesten oder dem Bauernverband und zu Geburtstagen.


Genauso wie er es mit seiner ersten Band getan hat, möchte Mönch die Bewohner seines Heimatdorfs auch jetzt wieder zu offenen Proben in die Lagerhalle auf seinem alten Bauerngehöft einladen. Der Gemeindevertreter und ehemalige Bürgermeister von Goldenstädt erklärt: „Wir wollen Gelegenheiten schaffen, bei denen sich Leute unterhalten, die es sonst vielleicht nicht tun. Ein Beispiel: Früher haben ca. 90 Prozent der Leute hier im Umkreis in der Landwirtschaft gearbeitet. Heute sind es nur noch 5 bis 10 Prozent. Der Rest arbeitet außerhalb. Es ist wichtig, diese Menschen zusammenzubringen und für Kommunikation zu sorgen – gerade wenn die Gastronomie in den Dörfern ausstirbt und es immer weniger Treffpunkte gibt.“


Gesellig sein auf der einen, für sich sein auf der anderen Seite: Beides macht die Musik für den Großvater von zwei kleinen Jungs möglich. Zwischendurch geht er zum Singen und Bass spielen allein in den alten Proberaum neben seinem Hof: „Da bekommt niemand mit, wenn ich falsch spiele. Da kann ich einfach ausprobieren. Meine Frau ist sowieso eher Schlager-Fan“, sagt Rainer Mönch. Beim Autofahren hört er gerne Blues und Oldies.

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