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Vorbild Steinzeitmensch?

Lesezeit: 2 Minuten

Frau Pritschau, Sie sagen: Wer Verspannungen heute erklären will, muss zurück in die Steinzeit blicken. Warum?


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Pritschau: Rein körperlich unterscheiden wir uns nur sehr gering vom Steinzeitmenschen. Und wenn man dessen Alltag mit unserem vergleicht, dann gibt es einen sehr entscheidenden Unterschied: Die Bewegung! Während der Jäger und Sammler zu Fuß täglich ca. 40 km zurückgelegt hat und zur eigenen Versorgung denkbar aktiv werden musste, sind wir eher eingerostet. Und das führt zu Verspannungen.


Viele Landwirte würden jetzt vermutlich protestieren und sagen: „Ich bin doch den ganzen Tag im Gange!“


Pritschau: Absolut richtig. Aber Landwirte führen häufig, wie viele andere Berufsgruppen auch, immer die gleichen Bewegungen aus. Dabei nutzen sie in den meisten Fällen, dank technischer Errungenschaften, nur einen kleinen Teil des möglichen Bewegungsradius aus.


Haben Sie dafür ein Beispiel?


Pritschau: Ja, das kann man am Arm beziehungsweise der Schulter sehen. Es gibt tausende Dinge im Leben eines Landwirts, die mit den Armen ausgeführt werden. Zum Beispiel: Das Lenken von Landmaschinen oder die Behandlung von Ferkeln. Den vollen Radius des Schultergelenks, etwa nach vorne-oben, nutzen die Bauern dabei aber selten bis nie.


Was schlagen Sie vor? Wir können schlecht wieder zu Jägern und Sammlern werden.


Pritschau: Das stimmt. Zunächst sollten wir uns über das Grundproblem bewusst werden: Der menschliche Körper ist für abwechslungsreiche Bewegung geschaffen. Die haben wir schlicht nicht mehr. Und, um auf Ihre Frage zurückzukommen: Es täte uns durchaus gut, wenn wir uns wieder öfter bücken und strecken würden, zum Beispiel beim Sammeln von Beeren.

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