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Welches Gewächshaus für Ihren Garten?

Lesezeit: 11 Minuten

Ein engagierter Hobbygärtner möchte zu jeder Jahreszeit frisches Gemüse ernten.Den Wetterkapriolen im Frühjahr oder Herbst will man ein Schnippchen schlagen.Vielleicht ist auch ein Ort für die Überwinterung der Kübelpflanzen gesucht. Ausgefallene Gemüsearten und -sorten müssen häufig selbst aus Samen angezogen werden.Sie benötigen ebenso wie sehr wärmebedürftige Gemüsearten einen geschützten und warmen Platz.Dies sind einige Gründe,die für ein Gewächshaus im eigenen Garten sprechen. Nicht zu klein planen! Dem Kleingewächshaus gebührt ein sonniger Platz im Garten.Es sollte auch bei tiefstehender Wintersonne nicht im Schatten von Gebäuden oder mmergrünen Gehölzen stehen. Im Sommer ist ein lichter Schatten z.B.von einem Laubbaum mit nicht zu dichter Krone von Vorteil.Optimal platziert ist das Gewächshaus n der Nähe des Hauses,dort wo es auch bei schlechter Witterung gut zu erreichen ist. Die Größe hängt u.a. ab von der Grundstücksgröße,den eigenen Bedürfnissen und der Intensität der Nutzung.Im Sommer besitzen größere Gewächshäuser gegenüber kleinen u.a.den Vorteil,dass eine intensi-ve Sonneneinstrahlung nicht sofort zu extrem hohen Temperaturen führt und die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht gemildert werden. Die Grundflächengröße sollte mindestens 10 m 2 betragen.Die Stehwandhöhe sollte etwa 2 m betragen,so dass man bequem aufrecht im Gewächshaus stehen kann.Für solch ein Gewächshaus müssen Sie zwischen 2 000 Mark (Folieneindeckung)und 4 500 Mark (Glas oder Stegdoppelplatten)kalkulieren. Mitunter verlocken günstige Preise zur Anschaffung eines Kleinst -Gewächshauses.Aber je kleiner die Grundfläche ist, desto ungünstiger fällt das Verhältnis von Nutzungs-zu Wegfläche aus.Überlegenswert ist hingegen die Anschaffung von erweiterungsfähigen Gewächshäusern. Die Rechteckform bietet eine optimale Flächennutzung und ein günstiges PreisLeistungsverhältnis. Mit einer Orientierung der Längsachse in NordSüd-Richtung erreicht man eine gleichmäßige Besonnung der Pflanzen.Die OstWest-Richtung empfiehlt sich nur für den Fall,dass ganz besonderer Wert auf die Wintersonne gelegt wird. Pavillons n sechs-oder achteckiger Form wirken zwar romantisch,eignen sich aber vorwiegend als Überwinterungsquartier für Kübelpflanzen,weniger als Gewächshaus für andere Zwecke.Die Platzausnutzung ist ungünstig und das Gärtnern weniger praktisch.Zudem sind Pavillons deutlich teurer. Kleingewächshäuser im Selbstbau besitzen häufig ei-ne Holzkonstruktion,komfortablere Gewächshäuser eine Stahl-oder Aluminiumkonstruktion.Aluminium ist zweifellos das beste Material,gerade wenn geheizt werden soll.Hierbei ist eine kittlose Verlegung der Scheiben möglich,sodass keine Wärmebrücken entstehen.Die Mehrkosten zu Stahl betragen 5 bis 10 Mark pro Meter. Um die Schattenwirkung der tragenden Teile gering zu halten,werden sie so dünn wie möglich ausgeführt.Stahlteile sind verzinkt.Holzteile sollten kesseldruckimprägniert sein,weil unbehandelte Hölzer in der feuchten Gewächshausatmosphäre innerhalb weniger Jahre morsch werden. Aus Kostengründen werden kombi-nierte Konstruktionen angeboten,wobei die Sprossen meistens aus Aluminiumprofilen bestehen.Hier ist darauf zu achten,dass an den Verbindungsstellen die Aluminiumteile keinen direkten Kontakt zu den Stahlteilen haben,denn solche Kontaktstellen sind besonders korrosionsanfällig. Aluminium-bzw.Stahlkonstruktionen sehen zwar nicht so schön aus,halten aber ein Leben lang ,während Holz nach ca.10 bis 15 Jahren erneuert werden muss. Bei den Konstruktionen für beheizbare Gewächshäuser sollten Sie darauf achten,dass keine Undichtigkeiten oder Wärmebrücken (das sind Metallteile,die von innen nach außen führen)teure Heizenergie verschwenden.Metallsprossen sollten deshalb außen mit Kunststoff abgedeckt sein. Die Aufbauanleitungen enthalten Hinweise für die erforderlichen Fundamente.In der Regel reichen bei ungeheizten Gewächshäusern Punktfundamente aus.Beheizbare Gewächshäuser brauchen gemauerte Fundamente. Einfachverglasung genügt meistens Als Eindeckmaterialien werden Folien,Glas und Stegdoppelplatten verwendet.Folien sind bei Einsteigermodellen sehr beliebt.Auch beim Modell Marke Eigenbau findet Folie Verwendung.Sonnenstrahlen machen die Folie allerdings spröde.Darunter leidet die Lichtdurchlässigkeit,sodass die Folie nach einiger Zeit ausgewechselt werden muss.Im Handel sind in der Regel UV-stabilisierte Polyethylen-Folien, deren Lebensdauer bei drei bis vier Jahren liegt. Es werden auch Folien mit Gewebegittereinlagen angeboten.Diese sind zwar deutlich reißfester,aber weniger lichtdurchlässig und hagelempfindlicher.Daneben sind bei Folien weitere Gefahrenquellen zu beachten.So manches Loch wird durch spitze Stielenden von Gartengeräten oder beim Hacken und Umgraben verursacht.Im Herbst und Winter lassen Stürme und Schneelasten die Folie rei-ßen.Wobei auch andere Eindeckungsmaterialien vor Stürmen nicht sicher sind. Glas besitzt den Vorteil,dass sich seine physikalischen und chemischen Eigenschaften im Laufe der Jahre nicht verändern. Zur Einfachverglasung eignen sich Blank-und Klarglas.Sie werden in verschiedenen Stärken angeboten und sind etwa preisgleich.Etwa 4 mm dicke Scheiben verwendet man beim Blankglas.Dabei sind beide Oberflächen glatt wie Fensterglas.Da es vollkommen durchsichtig und lichtdurchlässig ist,besteht bei mangelnder Schattierung bzw.Lüftung die Gefahr von Verbrennungsschäden an den Pflanzen. Klarglas besitzt eine glatte sowie eine genörpelte Oberfläche.An den Unebenheiten der genörpelten Fläche werden einfallende Lichtstrahlen gebrochen,wodurch günstigeres,diffuses Licht entsteht.Die glatte Oberfläche gehört beim Einglasen nach außen,denn an ihr haftet weniger Schmutz und sie kann leicht gereinigt werden.Klarglas besitzt hohe Lichtdurchlässigkeit,ist aber nicht durchsichtig wie Blankglas.Auch hierbei sollte eine Möglichkeit zum Schattieren vorgesehen sein. Die Vorteile beider Glastypen lassen sich am besten so kombinieren:Dachflächen werden aus Klarglas (diffuses Licht) und senkrechte Flächen aus Blankglas (hohe Lichtdurchlässigkeit)gebaut. Stegdoppelplatte (Acrylglas,Plexiglas)ist 8 bis 16 mm stark und wird eigentlich nur als Isolierbedachung für beheizte Gewächshäuser eingesetzt (Mehrkosten gegenüber Einfachverglasung:ca.60 bis 70 Mark/m 2 ).Die zwischen den Platten eingeschlossene Luft reduziert Energieverluste während der Heizperiode.Eine Schattierung ist auch hier empfehlenswert. Mit entsprechendem Aufpreis ist eine sogenannte No-Drop -Ausführung erhältlich (Mehrkosten:ca.10 Mark pro m 2 ). Dies bedeutet,dass auf der Innenseite entstehendes Schwitzwasser nicht abtropft,sondern als Film abläuft und in einer Schwitzwasserrinne aufgefangen werden muss.Die Kosten für ein Gewächshaus sind je nach Ausstattung,Eindeckmaterial und Konstruktion sehr unterschiedlich.Pro Quadratmeter muss mit einer Summe von etwa 250 bis 500 DM ge-rechnet werden.Nach oben sind allerdings keine Grenzen gesetzt Achten Sie auf eine gute Klimatisierung! Entscheidend für eine gute Klimatisierung im Sommer sind die Vorrichtungen zur Belüftung.Heiße Luft kann am schnellsten entweichen,wenn die Lüftung im Dach installiert ist.Die Lüftungsklap-pen liegen dabei versetzt gegenüber. Wenn die Lüftung nicht im Dach untergebracht werden kann,wie bei manchen Foliengewächshäusern,so sollte man gegenüber der Tür eine zusätzliche Lüftungsmöglichkeit einbauen. Auch für Kleingewächshäuser gibt es Einrichtungen für eine automatische Lüftung.Das sind zum Beispiel Lüftungsgestänge,die mit Hilfe einer gas-oder ölgefüllten Patrone bei Erwärmung die Lüftungsklappen aufschieben und bei Abkühlung wieder schließen.Unsere einjährigen Erfahrungen mit dieser Technik sind positiv.Pro Öffner müssen Sie ca.100 Mark kalkulieren. Die Tür dient mmer als zusätzliche Lüftungsmöglichkeit.Sie sollte außerdem so breit sein,dass man mit einer Schubkarre hindurchfahren kann. Um den Luftraum zu vergrößern könnte das Gewächshaus auf einen ca.50 cm hohen Sockel aufgestellt werden.Dies hat sich jedoch aus pflanzenbaulicher Sicht nicht bewährt.Durch den Sockel nimmt man im Frühjahr und Herbst den meist niedrig wachsenden Gemüsepflanzen,wie z.B.Kopfsalat,Rettich und Radies,das notwendige Licht. Welche Heizung? Im Kalthaus kommen höchstens für die Übergangszeiten (Winter/Frühjahr bzw. Herbst/Winter)preiswerte elektrische Heizlüfter mit Thermostat (Baumarkt) oder eine gasbetriebene Gewächshausheizung (ab ca.500 Mark)in Frage.Elektrische Geräte müssen gegen Schwitz-und Tropfwasser geschützt sein.Wassergefüllte Rohrheizungen sind wegen der Gefahr des Auffrierens ungeeignet. Der Handel bietet sog.Sonnenkollektorschläuche an (Kosten:ca.2 Mark pro Meter).Das sind dünne schwarze Schläuche,die,mit Wasser gefüllt,auf dem Boden verlegt werden.Durch die Sonneneinstrahlung erwärmt sich das Wasser und gibt die gespeicherte Wärme in der Nacht wieder ab.Notwendige Bodenbearbeitungs-und Pflegemaßnahmen müssen allerdings mit größter Vorsicht durchgeführt werden,damit die Schläuche nicht verletzt und undicht werden. Warme oder temperierte Gewächshäuser benötigen den ganzen Winter über eine Heizung (und das geht ins Geld!).Hier werden vorwiegend Rippenheizkörper verwendet,die entweder eine eigene Wärmequelle haben oder an die Heizung des Wohnhauses angeschlossen sind.Der Wasserkreislauf des Gewächshauses sollte von dem des Wohnhauses mit Hilfe eines Wärmetauschers getrennt sein.Da der Wärmebedarf eines Glashauses erheblich ist,muss bei gekoppelter Heizung der Hausheizkessel über entsprechende Kapazitäten verfügen.Eine gute Isolierung ist für ganzjährig genutzte Gewächshäuser von großer Bedeutung.Thermostaten und Regler sowie ein frostfreies Fundament von ca.80 cm Tiefe gehören dazu. Wasseranschluss kein Luxus! Ein Wasseranschluss im Gewächshaus ist kein Luxus.Die Zuleitung sollte frostfrei (mind.80 cm tief)verlegt werden.Ist eine automatische Bewässerung (z.B. Tropfschlauch)vorgesehen,müssen zwei Wasserhähne angebracht sein.Auch über eine Regenwassernutzung zum Gießen sollten Sie nachdenken. Eine Stromversorgung im Gewächshaus ist dagegen nur unter bestimmten Voraussetzungen,wie Elektroheizung, Frostwächter oder Beleuchtung,nötig. Die Elektroleitungen sollten von einem Fachmann verlegt werden und ausreichend dimensioniert sein.Schalter,Steckdosen und Leuchten müssen den Anforderungen entsprechen. In der Regel reicht im Kleingewächshaus ein Weg aus,der in der Längsachse verläuft.Er sollte so breit sein,dass man bequem auf ihm laufen kann und die Beete gut bewirtschaften kann.Er kann mit einem Lattenrost ausgelegt sein.Möglich ist auch eine Befestigung mit Wegplatten, die jedoch gegen Verrutschen fixiert sein sollten. Tische,Regale und Aufhängvorrichtungen für Ampelpflanzen erweitern die Pflanzfläche,schaffen Platz und erleichtern die Arbeit.Die Grundfläche wird dadurch allerdings schattiert.Arbeitstische erleichtern die Arbeit beim Umtopfen,Pikieren und sonstigen Arbeiten mit kleinen Pflanzen.Die Tischhöhe sollte ca.90 cm betragen,die Breite ca.1,10 m.Der ei-gentliche Arbeitsbereich wird auf drei Seiten durch Bretter begrenzt. Ein normaler Gewächshaustisch kann, wenn er die entsprechende Höhe und eine geschlossene Tischplatte besitzt,n einen Arbeitstisch umfunktioniert werden. Wird die Grundfläche im Sommer für die Pflanzen benötigt,muss der Tisch herausnehmbar sein.Damit er platzsparend gelagert werden kann,sollte er,ähnlich wie ein Campingtisch,zusammenlegbar sein. Elektronische Wärmeunterlagen oder Heizplatten können in der Jungpflanzenanzucht nützliche Helfer sein.Die Jungpflanzenanzucht sollte auf Tischen oder Hängen erfolgen.Durch einen warmen Fuß erfolgt bei vielen Pflanzen ein schnelleres Keimen bzw.Bewurzeln.Spezielle Lampen fördern das Pflanzenwachstum und erzeugen zusätzlich Wärme.Sie sind allerdings für den Laien nicht erforderlich. Wirklich unentbehrliche Utensilien sind dagegen Minimum/Maximum-Thermometer und ein Hygrometer.Hierdurch bekommt man ein Gefühl für das Gärtnern im Gewächshaus.Ein Bodenthermometer ist ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung. Schattierung nicht unbedingt nötig Bei starker Sonneneinstrahlung kann es zu Verbrennungen der Pflanzen kommen. Durch Schattieren des Gewächshauses verhindert man dieses.Es gibt zwei Schattiermöglichkeiten.Am einfachsten ist das Kalken oder Besprühen mit spezieller Schattierfarbe der Gewächshausaußenhaut. Bei dieser Schattiermöglichkeit ist jedoch kein Reagieren auf einzelne trübe Tage möglich.Regen während der Sommermonate wäscht die Schattierfarbe ab. Im Herbst ist das Abwaschen und Säubern der Glasfläche allerdings Pflicht,damit auch in der lichtarmen Jahreszeit genügend Licht durch das Glas dringt. Eleganter sind zweifellos die beweglichen Schattiereinrichtungen.Sie verteuern die Investionskosten aber sehr.Die beweglichen Schattierungen können manuell (Handkurbel)oder mittels Elektromotoren betrieben werden.Durch den Einsatz von Helligkeitsmessern ist auch eine Automatisierung möglich.Innenschattierungen sind bei geheizten Gewächshäusern auch als Energieschirme zu nutzen. Allgemein gilt jedoch:Wichtiger als eine Schattierung ist die gute Lüftung.Bei ausreichender Lüftungsmöglichkeit ist eine Schattierung nicht unbedingt nötig. Noch etwas:Kleingewächshäuser sind Bauwerke im Sinne des Baurechts.Bevor ein Gewächshaus gekauft oder gebaut wird,sollte man sich bei der zuständigen Baubehörde über mögliche Einschränkungen erkundigen.Für Anlehngewächshäuser und Wintergärten gelten ebenfalls Bauvorschriften.

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