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„Wir müssen verändern“

Lesezeit: 3 Minuten

Waldbesitzer Moritz Raben will seinen Wald zukunftsfest machen.


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Ein Spaziergang durch den Buchenmischwald der Rabens im Recknitztal, östlich von Rostock, Mecklenburg-Vorpommern. Die Mücken surren, es verspricht, ein heißer Tag zu werden. Die Vegetation ist üppig und vielfältig.


Doch Landwirt und Waldbesitzer Moritz Raben deutet besorgt auf die Buchen. Etliche zeigen kahle Äste in der Krone. Er erklärt: „Das sind Trockenschäden. Der Wasserkreislauf ist durch die letzten, viel zu trockenen Sommer gestört. Diese Buche stirbt.“ Wenn es nur einzelne Bäume wären, könne der große Wald das verkraften, doch es seien viele von der Buchenkomplexkrankheit betroffen: „Teile des Baumes trocknen aus. Im Anschluss haben die Schädlinge es leicht“, erklärt der 30-Jährige den Sachverhalt.


Umbau mit Saatraupe


Anhand einer Grafik, die er mitgebracht hat, zeigt er die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald. Bei einer Erhöhung der mittleren Temperatur um zwei Grad und sinkendem Niederschlag hat nicht nur die Fichte wenig Zukunftsaussichten in Deutschland. Auch um die Buche ist es schlecht bestellt, fürchten Experten. Das kann Moritz Raben bereits jetzt beobachten. Ob er dennoch glaubt, die Waldfläche erhalten zu können? „Ja“, sagt er optimistisch. „Aber wir müssen etwas tun.“


Was den Umbau des eigenen Waldes betrifft, macht die Familie Raben Nägel mit Köpfen. Mithilfe des Corona-Investitionsprogramms haben sie in eine Saatraupe, ein kleines, waldbauliches Spezialgerät, investiert. Das Fahrzeug kann bodenschonend Baumsaat in die Erde bringen. „Das ist viel günstiger, als neue Setzlinge zu pflanzen“, erklärt Raben. Ziel der Maßnahme ist es, die Fichten- und Buchenbestände um andere Baumarten zu ergänzen und so einen vielfältigen und stabilen Wald aufzubauen, der Sturm, Trockenheit und Schädlingen trotzt. Je nach Standort und Boden wählt Raben die Saat aus. „Wir versuchen es mit trockentoleranten Sorten, z.B. mit Douglasien, Weiß- und Küstentannen, Bergahorn und Roteichen. Das Verfahren passt zu uns, da wir schon immer auf naturnahe Verjüngung gesetzt haben“, sagt er.


Den Wald Erhalten


Die Aufgabe, die in den nächsten Jahren vor den Waldbesitzern liegt, hält Raben für gewaltig. „Für große wie kleine Waldbesitzer wird es schwer, diese zu stemmen“, sagt er. Sie dürften dabei nicht alleingelassen werden, fordert er. Den Wald zu erhalten, sei entscheidend für die ganze Gesellschaft. Das dürfe finanziell nicht an einigen wenigen hängen bleiben. Um sich dafür einzusetzen, hat Raben den jungen Verband „AGDW – die Waldeigentümer“ mitgegründet. „Wir setzen uns für moderne Forstwirtschaft und den Erhalt der Wälder ein“, erklärt er. ▶-kh-

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