Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

Aus dem Heft

„Wir wurden stumm“

Lesezeit: 2 Minuten

Nebeneinanderher leben, kaum noch reden: Eine solche Krise musste ein Paar aus dem Schwarzwald überwinden.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Sie sind seit 25 Jahren verheiratet, haben drei Kinder großgezogen und bewirtschaften einen Milchviehbetrieb im Schwarzwald. Die Arbeitsbelastung war über Jahre hoch. „Vor lauter Arbeit ist unser Privatleben hintenruntergefallen“, berichtet Jutta Meier (Name geändert). „Wir haben uns selbst aus den Augen verloren. Und dadurch wurden wir stumm.“


Zu erkennen und zu entscheiden, dass sie und ihr Mann Hilfe brauchen, war für sie nicht schwer. Deshalb beschloss die 53-Jährige, sich zur Mediation anzumelden. Obwohl sie zunächst nicht damit gerechnet hat, dass ihr Mann mitkommen wird, konnte sie ihn von der Notwendigkeit überzeugen. Seit Anfang des Jahres treffen sie sich nun regelmäßig mit einer Beraterin.


„Die Mediation hat uns geholfen, dass wir überhaupt wieder miteinander sprechen“, erzählt Jutta Meier. „Die dritte und unbeteiligte Person am Tisch war wichtig. Denn sie konnte eingreifen, wenn wir uns wieder mal im Kreis gedreht haben.“ Wichtig für das Paar war, zunächst zu klären, ob sich die Mediation über- haupt noch lohnt oder ob die Jahre der fehlenden und falschen Kommunikation jegliche Beziehungsgrundlagen kaputt gemacht hatten. Doch beide stellten fest, dass sie weiterhin zusammenleben wollen.


In zahlreichen Gesprächen mit der Beraterin konnten die Probleme des Paars nach und nach analysiert werden. „Wegen der fehlenden Gespräche hat unsere gemeinsame Arbeit gelitten. Denn auch hier haben wir nicht miteinander gesprochen, sodass die Arbeitsabläufe gestört waren“, berichtet die Landwirtin. „Nach der fehlenden Kommunikation kam dann meist die falsche. Wir haben uns angeschrien und gegenseitig Vorwürfe gemacht.“


Auszeiten und Redezeiten:

In der Mediation lernte das Paar, wieder offen aufeinander zuzugehen, Respekt für den anderen zu zeigen und eigene Fehler einzugestehen. Inzwischen nehmen sie sich bewusst Auszeiten, planen Redezeiten ein oder gönnen sich im Sommer auch mal zwei Stunden im Schwimmbad.


„Es ist trotzdem jeden Tag ein Kampf. Man muss sich häufig selbst an die ausgemachten Rituale erinnern“, erzählt die Landwirtin. „Und man muss hart an sich arbeiten, damit man nicht wieder in die alten Muster verfällt. Und man sich bewusst machen: Es gibt mehr als nur die Arbeit auf dem Hof.“-aro-

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.