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Zwischen Biogasanlage und Bühne

Lesezeit: 3 Minuten

Betriebsleiter André Kückmann aus Havixbeck (NRW) ist in Musicals aufgetreten und nimmt Gesangsunterricht.


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Gib mir eine Bühne und ich stelle mich drauf“, sagt André Kückmann und strahlt. „Da fühle ich mich wohl.“ Der 42-jährige Landwirt hat unter anderem bei privaten Produktionen von „Tanz der Vampire“, „Titanic“ oder „Jekyll & Hyde“ mitgespielt – mal in der Hauptrolle, mal im Hintergrund. „Das Tolle an Musicals ist, dass sie mit Musik eine Geschichte erzählen“, sagt er.


Seit 2003 nimmt Kückmann klassischen Gesangsunterricht. Vor etwa neun Jahren hat er mit 12 anderen Sängerinnen und Sängern, darunter seine Frau Anna, den Pop- und Musical-Chor „Flipside“ gegründet. Geprobt wird in der Regel alle zwei Wochen.


Abseits von Scheinwerfern und Notenblättern leitet der zweifache Familienvater einen 45 ha großen Ackerbaubetrieb mit Biogasanlage, der Aufzucht von Bentheimer-Wollschwein-Mixen, Direktvermarktung und drei Ferienwohnungen. Schon vor einiger Zeit hatte er die konventionelle Schweinemast mit 4000 Plätzen aufgegeben. Im August dieses Jahres folgte dann die Umstellung auf Bio.


Momentan könne er leider keine weiteren Musical-Projekte stemmen, erzählt der staatlich geprüfte Landwirt. Auch zum Gesangsunterricht sei er lange nicht gegangen. Denn dabei müsse er immer wieder auf sein Handy blicken, um zu überprüfen, ob die Biogasanlage Alarm geschlagen hat. Zur Arbeit rund um Haus und Hof kommen finanzielle Fragen sowie die Ämter als Vorsitzender im Ortsverein und stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit.


„Mir geht es wie vielen meiner Berufskollegen auch. Wir glauben, keine Kapazitäten mehr für ein Hobby zu haben, hängen fest in unserem Hamsterrad. Dabei sollten wir unbedingt versuchen, uns Zeit für die Familie und für uns selbst zu nehmen, einfach mal rauszukommen“, stellt Kückmann fest.


Und, er weiß um die positiven Effekte eines Ausgleichs zur Arbeit: „Als wir ‚Tanz der Vampire‘ aufgeführt haben, waren wir alle Blutsauger. Diese Erfahrung hat uns als Gruppe total zusammengeschweißt und Freundschaften gestiftet.“


Oder: „Wenn ich im Alltag Stress habe, singe ich meistens eine Arie, z.B. ‚Nessun dorma‘ von Puccini. Dann stehe ich mitten auf dem Hof und gucke, ob mich jemand hören könnte. Oft verziehe ich mich auch in die Biogasanlage, weil die Akkustik dort so schön ist. Danach geht es mir immer besser.“


Sich hinzusetzen und bewusst Zeit zu nehmen fürs Musizieren, dazu kommt der Betriebsleiter selten. Wenn, dann kann er jedoch komplett abschalten und sich seinen Gefühlen hingeben. Den eigenen Gesang begleitet er am Klavier. Aktuell versucht er sich auch am Akkordeon. Für die Zukunft hat André Kückmann sich fest vorgenommen, wieder öfter auf der Bühne zu stehen und Gesangsunterricht zu nehmen. ▶

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