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ZwischenzweiStühlen... kannman schlechtsitzen!

Lesezeit: 4 Minuten

Ärger auf dem Hof? Nicht mit Elke Pelz-Thaller! Im zweiten Teil unserer Serie zeigt die Persönlichkeitstrainerin, wie man Unstimmigkeiten zwischen Eltern und Ehepartner beilegen kann.


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Folge 2: Wenn zwei sich streiten, vermittelt der Dritte? Eine undankbare Aufgabe, gerade wenn man beide Parteien liebt. Jetzt heißt es: Sich mit geschickter Gesprächsführung aus der Situation herausmanövrieren. Und: Zu sich und seinen eigenen Überzeugungen stehen.


Der Zank


Während der Junior-Chef mit seinen Eltern am Kaffeetisch sitzt, führen die Oldies die Fehler und Versäumnisse der Schwiegertochter auf. Unter anderem bemängeln sie, dass die junge Frau die Tränkeimer nicht ausreichend gereinigt hat. Nach wenigen Minuten verlässt der Junior ärgerlich den Raum. Draußen trifft er auf seine Frau und erzählt ihr alles. Genervt stöhnt sie auf: „Das konnte ich doch nicht wissen. Ich komme nicht vom Hof. Das hätten Deine Eltern mir erklären müssen, bevor sie mich darum gebeten haben!“


Genauer Hingeguckt


In dieser Situation nimmt der Hofnachfolger, wie so oft, eine heikle Position im Gefüge „Familie“ ein: Als Sohn und Ehemann sitzt er buchstäblich zwischen den Stühlen, wenn Eltern und Ehefrau sich nicht auf einer Linie bewegen. Das konkrete Problem: Sie kommunizieren nicht miteinander, sondern übereinander.


Mehr noch, jede Partei erwartet, dass der Junior ihren Standpunkt versteht und nach außen hin verteidigt. Doch egal, auf wessen Seite er sich stellt, irgendjemand wird nicht zufrieden sein. Entweder ist er ein uneinsichtiger Sohn oder ein verständnisloser Ehemann.


Unbewusst ist ihm das klar. Er fühlt sich schlecht. Womöglich hat er sogar Angst – Angst vor einem immerwährenden Streit zwischen denjenigen Menschen, die er am meisten liebt, vor dauerhaft schlechter Stimmung auf dem Hof. Aber, wie kann er sich aus diesem Dilemma befreien?


Verweigert der Hofnachfolger das Gespräch sowohl mit seinen Eltern als auch seiner Frau, hat er zwar für den Moment eine schnelle Lösung gefunden. Die Ursache ist damit aber keineswegs behoben. Schlimmstenfalls wettern nun beide Parteien gegen ihn, weil sie sich nicht unterstützt fühlen oder ihn als schwach einstufen. Die Kopf-in-den-Sand-Strategie stellt also die schlechteste Methode für den Junior dar, mit derartigen Situationen umzugehen. Denn: Sie werden sich immer wiederholen.


Mut und eine ICH-Botschaft könnten dem jungen Mann helfen. Was die Eltern angeht, könnte eine solche Botschaft folgendermaßen lauten: „Mutter, Vater, ich wäre dankbar, wenn ihr Rita einfach mal direkt auf die Angelegenheit mit den Tränkeimern ansprecht. Wir leben hier alle gemeinsam auf einem Betrieb. Da sollte es doch möglich sein, miteinander zu sprechen, oder“


In Richtung Ehefrau: „Komm Rita, wir trinken einen Kaffee mit meinen Eltern. Dann können sie Dir ihre Bedenken selbst schildern. Und Du kannst dich dazu äußern. Ich fühle mich wirklich zerrissen, wenn ich nach allen Seiten den Vermittler spielen muss.“


In der folgenden Gesprächssituation ist es wichtig, dass der Junior die Regie behält. Er sollte die Unterhaltung moderieren und lenken. Dabei hilft ein übergeordnetes Ziel. Zum Beispiel: „Ich wünsche mir, dass wir auf diesem Hof sachorientierte Diskussionen führen, ohne uns gegenseitig abzuwerten.“ Sobald einer der Gesprächsteilnehmer von diesem Vorhaben abweicht, kann der Hofnachfolger eingreifen.


Abschließend hilft es, das Gesagte zusammenzufassen und die gemeinsamen Interessen in den Vordergrund zu rücken: „Halten wir mal fest. Wenn die Tränkeimer nicht penibel gesäubert werden, kann sich das auf die Qualität der Milch auswirken und letztlich zu kranken Kälbern führen. Das wollen wir alle nicht.“


Um der Diskussion einen positiven Dreh zu verleihen, könnte der Junior fortfahren: „Mutter, Vater, ich schätze eure fachliche Expertise. Ich würde mich freuen, wenn ihr auch weiterhin die Augen offen haltet. Und, sollte euch etwas auffallen, dann sagt es der betreffenden Person bitte direkt. Rita, vielen Dank, dass Du auf dem Hof mithilfst. Das ist nicht selbstverständlich, aber das ist mir eine große Hilfe.“


Auf diese Weise könnte es dem Junior gelingen, die verschiedenen Parteien zusammenzuführen. Sicher ist es anstrengend. Auf lange Sicht lohnt es sich jedoch und allen Beteiligten ist geholfen. Übung macht den Meister!


melanie.suttarp@topagrar.com


melanie.suttarp@topagrar.com


In der nächsten Folge geht es um die verschiedenen Lebensweisen von Alt und Jung. Welche Konflikte schwelen bei Ihnen? Schreiben Sie uns an landleben@topagrar.com

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