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Landjugend-Studie zur Benachteiligung von Frauen in Verbandsstrukturen

Frauen werden nicht aktiv ausgeschlossen, wenn es um ein agrarisches Ehrenamt geht. Es gibt aber Strukturen, die Frauen indirekt oder direkt den Zugang erschweren.

Lesezeit: 3 Minuten

Agrarische Verbände sind oft Männerdomänen. Woran das liegt und wie sich das ändern lässt, ergründet der Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) im dritten Teil seiner Junglandwirte-Studie.

„Die gute Nachricht ist: Frauen werden nicht aktiv ausgeschlossen, wenn es um agrarisches Ehrenamt geht. Die schlechte: Es gibt Strukturen, die Frauen indirekt oder direkt den Zugang erschweren“ so BDL-Vize Stefan Schmidt bei der Vorstellung der Publikation. Diese Neuerscheinung zeigt nicht nur das Potenzial des ehrenamtlichen Engagements von Frauen in landwirtschaftlichen Verbänden auf, sondern auch, wie es aktiviert werden kann.

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Analog zu Teil 1 und Teil 2 stellt der BDL auch in Teil 3 „Frauen in landwirtschaftlichen Verbänden: die wahren Zukunftsbäuerinnen“ die blanken Daten voran. Anders als bisher sind diese geschlechtsspezifisch erhoben worden. „Das Besondere ist die tiefgehende, qualitative Erhebung zu Meinungen, Interessen und Bedürfnissen von Frauen in Bezug auf agrarnahe Verbände“, sagt Schmidt.

Andere Verbandskultur und -struktur notwendig

„So konnten wir entscheidende Erkenntnisse gewinnen. Frauen wissen beispielsweise sehr gut über Details wie Ziele und Strukturen agrarischer Interessenverbände Bescheid, bekommen jedoch deutlich weniger Kontakt zu ihnen als Männer.“ Fast ein Drittel der befragten Frauen ist in keiner agrarischen Organisation Mitglied. Von den anderen ist knapp die Hälfte nur passiv dabei.

„Aber das Potenzial ist enorm. Unter Idealbedingungen wären fast alle befragten Frauen bereit, in einem Interessenverband Mitglied zu werden und dort Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv einzubringen!“, nimmt der BDL-Vize vorweg. Bei den Männern ist das Potenzial deutlich geringer, aber ebenfalls vorhanden.

Dieses Beispiel belegt, worum es dem BDL geht. „Wir wollen hier die Möglichkeiten und Chancen für junge Frauen verbessern, aber weder Männer noch die agrarischen Interessenverbände an den Pranger zu stellen. Uns geht es um eine Verbandskultur und -struktur, die gleichberechtigt den verschiedenen Interessen und Bedürfnissen gerecht wird“, stellt Theresa Schmidt dar.

Bedürfnisse von Frauen in den Fokus rücken

Die BDL-Bundesvorsitzende sieht da Entwicklungschancen. „Wenn die Bedürfnisse von Frauen mehr in den Fokus rücken, dann profitieren vor allem die Verbände – aber auch die Männer. Denn mehr Identifikation mit agrarischen Verbänden bedeutet letztlich auch mehr Durchsetzungsfähigkeit und mehr Akzeptanz“, sagt sie. Beispielsweise würde fast ein Drittel der Frauen die Möglichkeit der Mitarbeit in unterschiedlichen Projektgruppen zur verbandlichen Mitarbeit motivieren.

Über die Studien

Mit insgesamt 37 Seiten ist die vorliegende Publikation die umfangreichste dieser Reihe. In der Studie geht es um das Wissen über und die Einstellung zu Verbänden: um Bedürfnisse und Interessen, das Informationsverhalten, Mitgliedschaft, Engagement, Verbandsaufgaben und -eigenschaften, Motivationsfaktoren und Barrieren zum verbandlichen Engagement.

1. Auflage, ISBN: 978-3-9823903-2-1

Bislang von der Junglandwirt:innen-Studie erschienen sind Teil 1 „Die Zukunft der Interessenvertretung“ und Teil 2 „Die Zukunft des Ehrenamts“. Der vorliegende Teil 3, der die wissenschaftlichen Daten geschlechtsspezifisch betrachtet, will wie die vorangegangenen Publikationen einen kritischen Dialog mit agrarnahen Verbänden anstoßen.

Ab sofort steht Teil 3 der Junglandwirte-Studie auf der BDL-Webseite zum Download bereit. Der Landjugendverband hat die Erhebung im vergangenen Jahr in Kooperation mit dem erfahrenen Marktforschungsunter­nehmen Produkt+Markt und gefördert von der Landwirtschaftlichen Rentenbank auf den Weg gebracht.

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