Frauen stärken, die sich in der Politik engagieren wollen, das ist Ziel des neuen Projekts „Frauen.Vielfalt.Politik“ des Deutschen Landfrauenverbands und der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. (EAF Berlin), das heute startet. Frauen sind in der Kommunalpolitik stark unterrepräsentiert. So liegt der Anteil im Schnitt bei 30 Prozent, in ländlichen Regionen sei er häufig niedriger.
Wissensplattform für Frauen in der Politik
Um dem zu begegnen, bietet beispielsweise eine digitale Wissensplattform des Projekts umfassende Infos zur Beteiligung von Frauen in der Kommunalpolitik. Die Website zeigt Zugangsbarrieren auf, enthält praxisnahe und erfolgreiche Beispiele aus Gemeinden, aktuelle Studien sowie Hands-On-Tipps, wie politische Teilhabe vor Ort gefördert werden kann. Ebenso können sich Kommunen beraten lassen.
Beratung und Unterstützung durch Expertinnen
Die Expertinnen der EAF Berlin unterstützen dabei, passende Lösungen zu entwickeln. Zusätzlich halten sie Vorträge vor Ort oder geben Workshops in den Regionen. Das Projekt will Amtsinhaberinnen, Mandatsträgerinnen und weitere Akteurinnen und Multiplikatorinnen zudem parteiübergreifend vernetzen.
Frauen wissen, wo der Schuh drückt
„Gerade Frauen wissen um die besonderen Herausforderungen in ländlichen Regionen. Daher ist es wichtig, dass sie auf entscheidenden politischen Positionen vertreten sind und sich in die Entscheidungen vor Ort einbringen. Dafür müssen wir bestehende Barrieren abbauen und bessere Rahmenbedingungen schaffen. LandFrauen sind durch ihr ehrenamtliches Engagement in ihren Kommunen gut vernetzt. Sie sind daher prädestiniert für die Rolle als Multiplikatorinnen für mehr Frauen in der Kommunalpolitik“, sagt LandFrauen-Präsidentin Petra Bentkämper in einer Pressemitteilung vom heutigen Freitag.
Zentrale Entscheidungen betreffen Frauen in ihren Lebensrealitäten in besonderem Maße: Etwa wie Betreuungsangebote gestaltet werden oder ob es wohnortnahe Pflegeeinrichtungen und medizinische Versorgung gibt, welche sozialen und kulturellen Angebote umgesetzt werden, wie verlässliche Mobilitätskonzepte und eine tragfähige digitale Infrastruktur aussehen – all das sind wichtige Themen für Frauen, die oft den Großteil der Verantwortung für familiäre Sorgearbeiten und soziales Engagement vor Ort übernehmen. Deshalb legt das Projekt einen besonderen Fokus darauf, Lösungen zur Verfügung zu stellen, die gerade für ländliche Räume und ihre Bedingungen passen. Unter anderem sollen Multiplikatorinnen für Frauen in der Kommunalpolitik ausgebildet werden.
Strukturelle Hürden in der Politik abbauen
So vielfältig die Gründe der politischen Unterrepräsentation – so vielseitig sind die Lösungen, die direkt in den Kommunen umgesetzt werden können. Die Angebote des Projekts Frauen.Vielfalt.Politik. richten sich an Amts- und Mandatsträger*innen, Gleichstellungs-beauftragte sowie Verwaltungen, Verbände und Parteien und unterstützen sie, den Anteil von Frauen in der Kommunalpolitik zu erhöhen. Ziel ist es, strukturelle Hürden für die politische Beteiligung von Frauen abzubauen und die Rahmenbedingungen in der Kommunalpolitik inklusiver zu gestalten.
Förderung des Projekts bis 2027
Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert das Projekt bis 2027. Das Projekt wird von einem Fachbeirat begleitet, bestehend aus Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie aus Multiplikator*innen wie den kommunalen Spitzenverbänden. Zum heutigen Projektstart tagt der Beirat erstmals im Bundesfamilienministerium.